OECONOMIA 8

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Lehrmann József kertész, borászati szakember, georgikoni tanár átdolgozott kéziratos naplója, 1820−1822

(Magyar Nemzeti Levéltár Országos Levéltára, Festetics Levéltár, Központi Birtokigazgatás és Gazdálkodás P 279, Directorátusi Ügyiratok 1822. 130. d. Ternio III.)

REGESZTA

A Georgikon Gerics Pál mellett működő másik tanára, Lehrmann József, útja során német nyelven számolt be megbízójának és a Directiónak, illetve készítette el utazási naplóját. Lehrmann egyértelműen a megfelelő természettudományos ismeretekkel rendelkező megbízó, gróf Festetics László, valamint a Directio és a Georgikon többi tanára számára összegezte tapasztalatait. A vele egy időben utazó és tapasztalatait megörökítő másik georgikoni tanár, Gerics Pál írásaival összevetve Lehrmann egyszerűen, sokszor talán szárazon fogalmaz. Naplója kizárólag a saját utazási intrukciójában megszabott útvonalon látottakat rekonstruálja és pontos kronologikus rendet alkalmaz.

Darstellung meiner Reisebeschreibung den Weinbau und die Gärtnerey

als Hauptgegenstand betreffend

Nach Meiner ersten Dienstjahren wo ich als Gärtner in der landwirtschaftlichen Lehranstalt des Georgicons zu Keszthely angestellt war, wurde ich nach dem Tode Seiner Excellenz dem wohlthätigen Stifter dieser Lehranstallt (sic), durch eine neue Verordnung seines Nachfolgers meiner jetz gebiethenden gnädigsten Herrschaft als Beförderer der Künsten und Wissenschaften für die Cultur des Weinbaues bestimmt.

In den ersten zwey Monathen nach meiner erledigten Stelle habe ich Gelegenheit gehabt den Local-Weinbau um Keszthely, mit welchem ich zwar schon früher etwas bekannt war, nachzugehen. Von da war meine Bestimmung die Cultur des Weinbaues  am Neusiedlersee, welche schon einen höcheren Grad als bei uns am Plattensee erlangat hat, näher kennen zu lernen. In dieser Gegend habe ich für meine neue Sphäre ein ganzes Jahr zugebracht, und die im Jahre hindurch geschehenen Verrichtungen und durch Hilfe erfahrner Weinbergsbesitzer alle gemachten Beobachtungen laut der ersten vorgeschriebenen Instruction in einem monathlichen Berichte aufgezeichnet und Einer Löblichen Güter-Direction nach Keszthely abgeschickt. Nach dem hier vollendeten Jahre wurde ich durch meinen Gnädigsten Herrschaft nach Wienn (sic) berufen, wo ich die weitere Verordnung meiner Zukünftigen Reise, Empfehlungen, und die nöthigsten Reisebedürfnissen erhiellt. Den 25ten July 1820 war ich vollkommen ausgerüstet, und den 26 bey Tages-Anbruch das Felleisen auf den Rücken und mit meinem Wanderstab die Reise Unternommen.

Vor dem als ich diese Reisebeschreibung nach der Ordnung der Vorgezeichneten Reise Route niederzuschreiben suche, werde ich sie in Abschnitten eintheilen, und vor jedem Abschnitt wie es die Bändchen meines Tagebuches enthalten, die Städte, Dörfer oder andere merkwürdige Gegenden, welche einen Bezug auf meiner Reise haben, verzeichnen.

Erster Abschnitt

enthält die Reise von Wienn über Eisbgrub, Feldsberg, Selovitz, Brün, Olmütz, Littau, Troppau, Neusse, Breslau, Grünberg, Crossen, Frankfurt an der Oder, Berlin, Schön[e]berg, Charlottenburg, Potsdam, Wörlitz, Dessau, Leipzig, Weimar, Ehrfurt und Gotha.

        |: In Eisgrub [1]  verdient angemerkt zu werden die hier aufgestelte starke Orangerie, Ananas /:Pepiniere:/, Baumschule, die Schlossanlagen, und der groβe Park. Dessen Vorsteher die Herren Hofgärtner Herreich und Hauser [2]  mich mit vieler Freundschaft aufnahmen und Gelegenheit verschaffen alles genau zu sehen. Die Treiberey Orangerie, Ananascultur und die Schloβanlage ist unter der Direction des H[errn]. Herreich. Das groβe Orangenhaus hat ehedem 1000 Stück schön gezogene Orangenbäume enthalten; im Flügel wurde aber zum fürstlichen Gebäu verbaut, und enthält jetz noch 700 Stämme. In der Schloβanlagen merkwürdig die schöne Vegetation der exotischen Holzarten, besonders Liriodendrons [3]  als ganze Parthien, aber Platanen gedeihen am schlechtensten. Der Aquaduc der Teiche Inseln, die schöne Räumungen der Thuja und Zertheilungen in mehrere Ärme ein abgewonnenes Meisterwerk der Natur. :| Nicht weniger geschmackvoll die Gartengebäuden als das Badhaus, die Maschine des Aqueducs, das Chinesische Haus, der Türkischthurm oder /:Moschée:/ die Ritterburg, die Felsenhöle beim Aquaduc. In groβen Park welcher sich 7 Stunden im Amfang ausdehnt, das ist: die ganze Gegend in einem Park verwandelt, abwechselnd mit Felder, künstliche Anlagen, groβe Lenhe [!], Wälder, rein gehaltene Wege, und Lustgebäude als: der Apollotempel. Das Rendez vous, die Colonnade, die Untergärtnerswohnung, ein Lustgebäude, die Alléen, verschiedene Sorten Bäume als Linden versus Tilia[4]  Pinus lariae[5]  Populus italicae[6]  Sorbus aucuparia, [7]  etc.

         In Feldsberg unter der Aufsicht des Hofgärtners Lifka [8]  eine Reben collection zu den vorzüglichsten Trauben auf die Herrschaftliche Tafel und zur experience für Weinberge anzulegen, geeignet. Elf Gattungen werden seit 10 Jahren mit guten Erfolg in Steinbergen angepflanzt, auch liegen schon 3 und 4 jährige Weine davon im fürstlichen Keller.

         Als Versuch hat er mir 3ley Methoden gezeigte welche in der Relation von August angezeigt sind, und eine propagation der Weinreben zur Anpflanzung neuer Steinberge.

Es wird auch keine Gattung unter was immer für einen Namen weder an Tilagen noch in Steinberge gepflanzt, bis sich selbe nicht in der Weinplantage durch ihre Früchte bestättigt.

         Auβerdem ist hier noch eine Orangerie von ungefähr 300 Stämme, eine kleine englische Anlage. Der Küchengarten und die Baumschule von gar keiner Bedeutung. In Neuhoff der edelste Race der Schaafzucht und eine sehr schöne Schweizerey. Dieser Mayerhof liegt zwischen Eisgrub und Feldsberg.

         Nach Selovitz [9]  in die ehemalige Fürst Dietrichsteinische nun Herzog Albertische Gärtnerey von Herrn Hauser aus Eisgrub empfohlen. Sie besteht aus hübscher Orangerie, Ananas, und aus einer Collection famosen Obstgattungen. Unter andern auch ein Feigenhaus mit einen beweglichen Dach, welches an die verlängerte Mäuern mittelst einer Machine mit Stricke und Walzen von Feigenhaus in Frühjahr weggezogen wird. Durch diese Art erhalten sich die im Herbst angesetzten Früchte sehr gut, und reifen schon in Frühjahr.

         Der Hofgärtner Marx [10]  Mitglied der Pomologischen Gesellschaft zu Brünn empfiehl mich nach Brünn zum Andrée Redacteur und nach Leipzig zum Hernn Handelsgärtner Breiter[11] 

|: Durch Herrn Andrée [12]  in Brün Bekanntschaft gemacht mit dem Franzbergischen Gärtner Kahl. [13]  :| Der Franzensberg ist eine neue Anlage der Brünnen Ständen. Hat einen schönen Obelisque von Marmor und eine Bassiné auf den hohen Berg. Eine Seite war der Stadtgraben, ist verschütet worden, und angelegt. – Der Augarten in Französischen Geschmack dient zur Promenade der Brünner Bewohner.

Auf meiner zurückgelegten Marcheroute von Wien bis Brün war der Weinbau, wo sich eine noch geeignete Lage und Boden traf. Ziemlich beträchtlich, aber die Cultur wenigstens zu dieser Jahres [!],  als ich die Reise durchgemacht hab /: von 25ten Juli bis 3ten August :/ war an den meisten Örtern sehr vernachlässigt, besonders wo es nicht der Haupt Gegenstand der Agronomie ist. Auβ Brün nach meiner nördlichen Reise hört er ganz auf, wird nur als Seltenheit weiter hinauf betrachtet. Die ganze Strecke bis Olmütz /: 9 Meilen :/ überal Feldbau und die Geg end [! ]mehr wellenförmig als eben. Von Olmütz wo ich nicht über mein Zweck gefunden habe, einen seiten Weg durch Empfehlung des Herrn Andrée zu einen groβen Pomologen in der Apfelcultur Herr Schrack [14]  nach Littau [15]  gewonnen. Dieser Besitz gegen 250 Äpfelsorten, von nur die vorzüglicheren in einer Beumschule vernehrt werden, die übrigen Stehen als Fruchttragende Bäume, manchmal 2 bis 3 Sorten auf einen Baum veredelt in seine 3 Obstgärten. Auf einen starken Apfelstam hat er ein Quodlibet [16]  von 212 Sorten, wo von die meisten schon tragen. Von hier bis Troppau nichts erhebliches. In Troppau durch meine Empfehlung beim Herrn Hilveti [17]  einige Bemerkungen über die Pflege der Weine gemacht, besonders wie man mit den ungarischen Weiner hier verfährt; er lieβ mir auch seine vorzüglichsten Weine versuchen, dann besuchte ich noch durch Ihm eine vorzügliche Ananas Cultur.

|: In der gegend im Ohlau [18]  ist der Tabakbau so wie auch die Cultur der Rubia Tinctorum sehr stark. Nach Breslau zu, auβer den Frucht und Tabakbau ist der Flachsbau sehr beträchtlich und besonders schön wächst das Linum rigaense. [19]  :|

Breslau hat durch die Französischen Kriegen ihre geschleifte Festungen und Wallgräben in eine Naturschönheit umgestalltet, wo der gröste Theil um die Stadt herum schon mint Alléen und englischen Plantagen bepflanzt ist. In Universitäts Garten habe ich durch Herrn Treviranus [20]  Professor der Botanic und Gärtner Liebich [21]  die Erlaubniβ erhalten Saamen zu sammeln […] das löbliche Institut zu Keszthely von den Breslauer Catalog den ich nach Haus Schickte mehrere Sämerepen zu haben wünscht. Herr Treviranus versprach mi einem Wunsch durch eine neue Correspondenz alles mögliche zu leisten.Der botanische Garten nach dem ich bis jetz mehrere gesehen habe ist eine der reichsten an perennierenden Pflanzen. Herr Mohaupt [22]  Handelsgärtner treibt auch groβe Geschäfte mit Glashauspflanzen perennirende Blumen und exotische Straucher. Die gröβten Weinniederlagen haben Herr Staatsrath Friesner und der Handelsmann Herr Lippert. [23]  Auβer diese sind noch gegen 50 Klemern Weinspeculanten, die ihren Handel nur in die umliegende Städte und Dörfer treiben, aber die zwey erstere haben einen Absatz nach Böhmen, Polen, und in das nördlichere Preuβen. Burgunder Rüben Blätter habe ich hier das erstemal in meinem Leben aufschnürren [!] und zu trocken geschen wo ich zu meinem gröβten Erstaunen erfuhr daβ sie zur Rauchtabaks Fabrication so zubereitet werden die Rüben sollen auβer dem Viehfutter auch von einigen Fabricanten zubenutzung unter unter dem Kaffee separirt werden? Über Bresslau ist in der Relation von August 820 mehr gesagt werden.

Von Breslau über Polkwitz[24]  Neustädtl[25]  Neusalz [26]  /:in letztern Herrenhutter [27]  Colonien:/, Wartenberg [28]  nach Grünberg[29]  wo ich viele Steinreben Pflanzungen getroffen habe. |: In diesen Sandboden können bei der besten Cultur und allen angewandten Fleiβ nur in warmen Sommer Reben und Früchte vollkommenen Reife erlangen; daher das kümmerliche und matte Aussehen jener Pflanzen ihres Climas entgegengesezt. Man nennt die Haupt Gattungen rothe und weiβe Traminer, Böhmische und Zirfändler. :|

Lessen [30]  ist die Schwelle des Branderburgischen, wo ich bis Crossen [31]  in ein Sandmeer gerathen bin, die übrigen Haupt Strassen sind von Breslau bis Berlin gepflastert auf beiden Seiten mit Alleen von Obst oder Waldbäumen und den Fuβreisenden zwischen den Alleen und der Merksteine des Pflasters ausgeschottenter [!] Fuβweg von 2 Fuβ. In Crossen hat es wieder etwas Steinbau. Frankfurt an der Oder eine starke Handelsstadt und bis Berlin meistens urbare Felder. Einen schönen Prospect macht der Thurne von der Marienkirche welche von der Frankfurter Seite eine Meile weit durch die groβe Papellalleen immer vor Augen steht, und die Stadt selbst bis fast an ihre Mäuer ganz versteckt bleibt.

|: Berlin ist für jeder Naturforschenden ein belohnender Aufenthalt. Durch die Empfehlung des Herrn Treviranus aus Bresslau [!] mit Herrn Link [32]  botanischen Professor Bekanntschaft gemacht und den botanischen Garten dessen Director Herrn Otto [33]  mit Herrn Gerits besucht. Er wurde unter dem groβen Botaniker Wildenow [34]  angelegt, und durch diesen auch sein Ruhm verbreitet. Die Eintheilung nach den Linneischen System mit Rücksicht der Beobachtung des Standortes einer jeden Pflanze, Herr Otto war zu eben dieser Zeit unsers Aufenthaltes von der Regierung nach Paris und London geschickt für die Bereicherung dieses Gartens. :|

Über die starke Palmen ist ein haus gebaut worden damit sie in freyen Grund stehen können, auch die Glashauspflanzen sind schön, aber die Häuser unansehnlich und nicht sehr gut. In Charlottenburg mit Herrn Hofgärtner Steiner [35]  seine ganze Gärtnerey und die königlichen Zimmer durchgegangen. An der Anlage war gearbeitet, der neue Plan durch Herrn Garten Ingenieur Lenne [36]  entworfen. Das merkwürdigste ist in dieser Anlage die vielen Rhododendrons, sehr starke Hortensien, das Mausoleum der Königin, und eine Vermehrung der Rebensorten, durch Herr Steiner. In Monbijou ist auch eine hübsche Anlage. Beym Herr Kecht [37]  seine Weincultur an Trilagen mit Bögengängen, Pyramiden, und horizontal gezogener Form, seine Weinkelter und die groβe Weinlaube welche im Jahre 1819 Zweytausend Dreyhundert ein und sechzig Stück Trauben getragen soll haben, gesehen. Seine Methode in Gärten an Trilagen wird überal geschäzt, aber die in Weinbergen  projectirte und seine Weinkultur ist nur für Preuβen berechnet. – Eine kleine Note über die preparatur des Weichselweins /: Sauerkirsche :/ nach seiner Art aufgezeichnet.

|: Mit Herrn Kranzler [38]  einen Keller besucht, dessen Einrichtung mehr eine Zierde als als eine oeconomie war; die runden ovalen Böden 5 bis 10 Oxoft [!] /ein Oxoft ungefähr ein Oedenburger Eimer/ [39]  enthaltender Fässen sind alle mit doppelten Querbänder zur gröβerer Versicherung versehen gewesen. Mit mehreren neuen Empfehlungen aus Berlin, verhieβ ich Herr Gerits da, und besuchte die Haupt Königlichen Gärtnereyen in Potsdam. Herr Lenne allda angestellter Garten Ingenieur lieβ mich bei alle übrigen Hofgärtner aufführen, wo jeder sein Etablisement besonders hat, als Herr Gratisch [40]  Pfirsich und Erbeer [!] treiberey. Herr Jacobi [41]  Ananas und Melon. Herr Morsen [42]  die in freyen Grund stehende Zwetschgen [!] und Kirschen Treiberey wo die Bäume Gruppenweise gepflanzt sind, daβ sie ein Winterkasten für diese Parthie welche man zum Treiben am besten findet, darüber aufgestellt werden kann; auch hat dieser den neuen Garten an Heiligersee zu besorgen. Herr Sello [43]  Baumschulen und Orangerie. Herr Sello Senior [44]  die Reinigung und Aufsicht des englischen Gartens. Herr Nitner [45]  blos die groβe Orangerie und Küchengärtnerey. :| Wein Treiberey haben mehrere – Herr Krausnick [46]  hat die exotische Baumzucht. Herr Foss [47]  Genüβ Wein und Zwetschgen Treiberey. Bohnen hat man in Gartentöpfen in Glashäuser getrieben, die frühesten Erbsen in Holzkästen, spätere in genauerten unter 40 bis 45 Grad liegenden Fenstern. Die Reben der Weinstöcke  werden von auβen beim Treiben durch die Mauer hineingezogen. Der Schnitt auf 8-9 Augen wenn sie getrieben werden. In folgenden Jahr auf Holz oder 2-3 Augen, damit sie sich wieder erhohlen. Mit der Wein, Pfirsich, Kirschen und Zwetschgen Treiberey wird alle Jahr gewechselt.

|: Der alte Garten ist noch nach Französischen Geschmack. Die Spaliere (Hecken) sind mit zwei Jahren gröβtentheils schon weggeschaft worden; den Herr Lenné entwarf den neuen Plan darüber, und so wird dieser seine natürliche biegsame Gestalt auβer einigen Alléen wo Monumenten oder Statuen angebracht sind, erhalten. :|

In groβen Garten sind die langen Terrassen welche bis zum Scloβ Sanssouci hinaufführen wechselweis mit Wein, Pfirsich, Kirschen und Abricosen [!] bedeckt, und mittelst darüber gelegte Fenstern die Reife derjenigen Art Früchten welche man zu haben wünscht, befördert. Die breiten Treppen, Hauptwege und Plätze sind im Sommer mit 700 Orangen Bäumen garnirt. Die in Garten stehende Gebäuden besonders Neue Palais, Marmor Palais, Sanssouci, und das Chinesische samt den inneren Werth an Meubels, Artiqueln, und anderer Verzierungen, dann der Heilige-See, die Hawel, und in der Nähe die Pfaueneinsel stimmen jeden Form, den dessen Schöpfer zu schätzen! – Die Beschreibung von Potsdam habe ich abgeschickt.

|: Die Reise nach Wörlitz [48]  war eben ein so wichtiger Gegenstand für die Gärtnerey als Potsdam; und da mit den würdigen Herrn Garten-Inspector Schoch [49]  Bekanntschaft gemacht; Was die Gartenanlage betrift, kann sich dieser einer jeden, die den ersten Rang für die Natur-Gärten behaupten wollen, stolz zur Seite stellen. /Das ist vielleicht der Brucken an der Laitha./ Ausländische Bäumen und Sträuchen deren ich merkwürdigsten anzeigen will, stehen gut vertheilt, veraltet mit augebreiteten Ästen da, welche mit kindlicher Pflege und Sorgfalt an andern Orten behandelt nicht gedeihen wollen als Liquidambar styraciflua [50]  in cupressus disticha [51] , Quercus pyramidalis [52] , Quercus americana rubra [53] , Quercus phellos angustifolia [54] , Prunus lauro cerasus [55] , Iuniperus thioides [56] , Mirica cerifera [57] , von besonderer Stärke. Eine schöne Orangerie zieren noch die Gartengebäude im Sommer. Die vorzüglichsten sind das gotische Haus, die Louisen Klippe [58] , der Berg Vesuv, die Neptuns Höhle, das Nypheum. Die auf gotische Art gebaute Kirche ist von mehreren Punckten, als wenn sie in Garten stünde, sehr täuschend. :| Das herzogliche Schloβ steht in Garten. In dem Plan und und der Beschreibung von Wörlitz ist alles übrige genau beschreiben. – Die hier befindlichen raren Holzgarten etc. welche in den abgesendeten Catalogen angezeigt, können theils junge Bäume, theils Saamen, wie sie in Catalog angemerkt sind, abgelassen werden.

Mit einer general Empfehlung von Herrn Garten-Inspector Schoch versehen, gieng [!] die Reise nach Dessau durch schwer belastete Obst-Alléen, andere Gehölzgarten, Spalieren, welche die schöne Chaussé [59]  und die ganze Gegend in einen Naturgarten verwandeln. |: Eien halbe Stunde von Dessau liegt das Louisium [60]  wo nebst einer hübschen englischen Anlage die Treiberey von Zwetschgen, Pfirsichen, und Wein der Sohn des Herrn Garten-Inspectors Schoch aus Wörlitz zu besorgen hat. Durch öftere Überschwemung der Elbe wird der Boden verbessert. In Louisium ist ein Giergarten [61]  und ein Pferdgestüt. :|

Nach Köthen wurde ich zum Herrn Regierungsrath Baents [62]  empfohlen, welche wegen seiner Abwesenheit vergeblich, aber die Gegend gesehen zu haben, mich hinlänglich entschädigte. – Welcher Unterschied beim Eintritt in das Anhaltische gegen den Brandenburgischen Sandmeere!

In Leipzig Herrn Campe [63]  aufgesucht, von da wurde ich nach Frankfurt und nach London Adressen versehen, und vorzüglicheren Gärten in und um Leipzig erfahren, als a) der Reichenbachische, welcher ein längliches Quadrat geschmackvolle angelegt, bildet. Den Teichzieren Schwanen, Enten, etc. und auf dem Lande oder Keffich sind Gold und Silberfasanen, Papagei, Canarien, und andere einheimische Vögeln, Herdeweis zu sehen. Auf einer seite flieβt die Elster, worin der Fürst Bonyiatwszky [64]  erbleichte; zwey Monumente sind ihm im Garten errichtet. Die zu Gruppirungen dienende perenne Pflanzen sind mit systematischen Namen nach Linné bezeichnet. Überhaupt ist diese kleine Anlage sehr esthetisch.

b) Den Handelsgärtner Breiter [65]  besucht, und seine Collection mit seinen Sohn durchgesehen. Der Garten beim Haus ist sehr klein, daher steht auch eine Pflanze über die andere. Die Glaβhäuser sind auβer dem Wintergarten unbedeutend. |: Der Wintergarten dient zum Vergnügen für Jedermann. Er ist mit Orangerie und andere gemeinere Pflanzen garniert. Warme und Kalte Hauspflanzen von beträchtlichen Werth, und sehr schön. In freyem Lande beim Haus stehen perennirende Pflazen, ein Rosen Sortiment, ein (Ribes grossularia[66]  Stachelbeer Collection. Dis Baumschule ist wo die Stadt. Alles was in seinem Catalog angezeigt ist, besitzt er nicht selbst, sondern bezieht sie durch correspondenzen, und nicht dadurch groβes Geschäft in seinem Fach. :|

c) Mit Herrn Professor Pohl [67]  der Volksgarten des Herrn Bankiers Frege [68]  bei Alt-Neuendorf [69]  welcher auf englische Art angelegt ist, angesehen. Wird nicht hinlänglich unterhalten. In dieser Excursion führte mich Herr Pohl durch die Feldgärten und Wiesen wo man schöne Carrot und Spargel zieht, in Sandboden viel Spergula arvensis [70]  als Viehfutter. Landhäuser um Leipzig sind mit kleinen Garten-parthien angelegt. Hauptreibereyen, Baumschulen und englische Anlagen sind sehr unbedeutend. Auβer den oben angeführten Gärten ist noch der Lokrische und Reichlische Garten bekannt, ersterer mit einer Menagerie, Teichen und Inseln, letzterer mit warme und kalte Bäder zum allgemeinen Gebrauch.

|: Weimar, diese in einem Kessel liegende Stadt hat einen Park vor dem Schlosse des Grosherzogs aus der jenen Seite der Ilm /:ein Fluβ:/. Der Garten liegt an einer Anhöhe, und das Wasser zum gieβen muβ durch Zugvieh hinauf geschaft werden. Unter den Glaβhäusern hat das Ananashaus eine besondere Bauart, und die Ananaspflanzen eine besondere Cultur als das Haus Terass artig eins über das andere ohne gebrochener Lichte. :| Die Haitzung durch zwey Kanele in oberen Haus, wodurch auch das untere vermög der durchgebrochnen Scheidewand (Mauer) anwärmt wird. Die obere Abtheilung wo die jungen Pflanzen stehen, werden blos in befeuchteten Moos getreiben, die zwey und drey Jährigen mit gut zubereiteten Erde in Topfen. In Belvedere eine kleine Stadt von Weimar ist die Hauptgärtnerey. Der Grosherzog [71]  ein starker Botaniker macht den Garten Director. Die Bauart der Häuser für Neuholländer und für Palmen sehr gut. Hier habe ich die erste Dionaea muscipula, [72]  die Stärkste Cocos nucifera [73]  und Mahagoni [74]  gesehen. Nebst der Erica [75]  Sammlung sind die Glaβhauspflanzen und die Orangerie sehr stark. Die Orangerie macht aber ihren Pfleger keine Ehre. Die Anlage in Belvedere ist im Werden. Einige Felsen über die Wege geben den Garten ein schönes Ansehen. Es wird alles noch dem Plan des Grosherzogs angelegt.

Von Weimar nach Ehrfurt um den botanischen Garten zu sehen; ist von keiner Wichtigkeit. Dem Thurm der Dom Kirche bestiegen. Die groβe und zwey sylbernen Glocken sind ihre Hauptmerkwürdigkeiten.

|: Ehrfurt verlassend erreichte ich das schöne Gotha dessen zauberischer Anblick durch die, in und um die Stadt angelegte englische Parthien, Linden alléen und durch das lebhafte Flüβchen der Laina welches bald verborgen, bald frey in Canelen worüber zieht, diesen Aufenthalt in ein Elysium verwandelt. Von der Gärtnerey  ist bemerkenswerth die starke Orangerie samt den mehr zur Zierde gebauten Orangen und Pflanzenhäuser. :| Links gegen Morgen das Schloβ der Herzogin, rechts über der Hauptchausse der schöne Rosenteppich mit Alléen von Orangenbäumen; auf beiden Seiten und an die Terassen heiter die Orangenbäumen, die Glaβhäuser. In der Mitte dieser zwey Reihen auf einer Anhöhe die Burg des Herzogs rings herum mit englischen Anlagen angelegt. Der alte Herzog Vater des jetz [!] regierenden liegt auf der Insel in Garten ohne Sarg und ohne Monument begraben. Ein kleines Viereck mit Blumen eingefaβt erinnert sein Andenken. – Herr Hofgärtner Eiserbeck [76]  merkte mir die nahmhaftesten Gärtnereyen von England auf. – Baumschulen und Treibereyen sind nur in kleinen, und der Küchengarten zu dick mit Obstbäumen bepflanzt, welche ausgehauen werden voll mit Früchten (besonders Äpfeln) daβ viel Bäumen aufgespreizt worden sind. Nach meiner Ankunft in Frankfurt/a[m]/M[ain] die Empfehlungen beim Herrn Manskopf Sarasin, [77]  Herrn Metzler[78]  Herrn Bethmann [79]  abgeben. |: Bey Herrn Manskopf Sarasin in Keller mit ihm selbst mehrere Gattungen Wein von 1811, 1815, 1818, 1819 versucht, wovon Er den Rüdesheimer unter den Rheinweinen dem Vorzug gibt, nur in manchen Jahren soll ihm der Johannisberger vorkommen. Aber die ungrischen [!] Weine machen diese und auch andere Weinspeculanten die Vorwürfe daβ die dick oder vielmehr fett wären, und dahero nie so rein, helle, und der Gesundheit zuträglich, noch das Pouquet (!), und Gewürz hätten, was den echten Rheinwein characterisirt. Für die Conservation sollen sie etwas besser seyn als die französischen, aber den Rheinweinen gar nicht nahe. :| – Da dachte ich das klingt schön wenn man Rheinwein zecht.

In diesen Keller sind drey Gänge, und jeder Gang mit zwey Reihen der hier üblichen langen Fässer (meistens 7 2/4 Ohm [80]  enthaltend) voll mit Rheinweine von verschiedenen Gegenden, und zur bequemlichkeit der Keller arbeiten ein Pampenbrunn sammt einer Reine das ausgespülte Wasser und der gleiche in Canäle zu leiten.

|: Man bedient sich der hellen Weine beim abstechen /ablassen/ des Schlauches, und bei den nicht ganz klaren werden sie von einem Fass ins andere überschüttet. Das Abstechen der jungen Wein verrichtet man gewöhnlich in März. Der Spund bei seinen Fässer  ist gedreht und mit einen Schnitt gezeichnet, damit er um so genau das Spundloch schlieβe. :|

Weil die Leese in der Rheingegend gewöhnlich später angefangen wird, wie an der Neckar Gegend so trachtete ich laut meiner Reiseroute von beiden in der Weinlese zu profitiren und nahm mein Weg nach Aschaffenburg. Da traff ich einen botanischen Garten des Lyceums, eine Plantateon auf englische Art deren Vorsteher Herr Seitz [81]  und Herr Reisert [82]  alles zeigen lieβen. In Busch 1 ½ Stunde von da ist der groβe Park und die exotische Baumschule unter der Direction des Herrn Bode [83]  sehr schön und reich an seltenen Bäumen. Nur schade daβ alle diese Gärtnereyen sehr schlecht unterhalten werden.

Über den Mayn bei Rosbaum erheben sich schon Weinberge, welche mit Terassen und Abstufungen an steilen Bergen gegen Wassergüsse oder vielmehr Auswaschung der Weinstöcke geschüzt sind. An der Gränze solcher Weingärten sind Gräben gezogen welche durch Querfurchen vor den Terassen das schädliche Wasser aufnehmen, und bis in die Tiefe samt vieler Erde wegschrämt, welche wieder auf den Rücken in Butten zu die Kahlenstöcke hinaufgetragen werden muβ.

|: Zu Würzburg die H[erren] Hofgärtner Wolf und Meller [84]  besucht, und in Hinsicht der Reucherungs Anstallt der Weinberge mit Herrn Doctor Pickel [85]  der über diesen Gegenstand und über die Beobachtung der Witterung zwey kleine Beschreibungen erscheinen lieβ, gesprochen. Er sagt: seit 7 oder 8 Jahren wurden das nöthige Räuchern durch strenge Verordnungen angefangen. Da aber die Aufmunterung durch gute Beispiele und durch die Vorgesetzten der Stadt nicht beobachtet wird, wird es wieder von den Weingärtnern die jene Vortheile nicht einsehen, unterlassen. Um Würzburg und vielleicht in ganz Fränkischen ist der Steinwein der auf Kalk und Schifer wächst, als Austich bekannt. Der Leistenwein dessen Lage gegen Morgen liegt ist als zweyter nach dem Rang. Die angenommenen Frühjahrs Schnitt ist gewöhnlich bei jedem Stocke auf 3 Schenkeln und auf jeden Schenkel nach der stärke des Rebestockes 1-2 Bogreben. [86]  Jeder Schenkel muβ seinen Pfahl haben, und wenn der Stock gut behandelt ist, bilder er einen Kesselform. Die Schenkeln zieht man auswärts, und die Bögen einwärts, so, daβ die Mitte des Weinstocks ganz hohl ist. Ein solcher Weinstock hat im Sommer über 3 Fuβ in Durchmesser. :| Diese Methode ist für die Quantität der Production empfehlend genug, aber der Weinberg entkräftet sich auch durch diese Anstrengung nach Verlauf von 25-30 Jahren ganz, und der Weinberg ausgeleert werden. Durchs Rigolen und Verbesserungsmittel das Land wieder zu einer Weinanlage empfänglich gemacht, und angelegt. |: Die Reben werden von Winter mit Erde bedeckt. Für die Qualität sind die Rieβling, für die Quantität die Grobe als predominirende Gattungen. – Von da über Bischofsheim nach Mergentheim obschon an dem Taube und Kocherfluβ der Weinbau noch beträchtlich ist, so wird noch in dieser Gegend auch viel Äpfelwein (Zinder) gemacht. :| Eben kann ich in dieser Jahreszeit /in Monath October/ da durch zureisen, wo wein von Trauben und von Äpfeln gemacht wurde.  Die Äpfel werden in einer Reinen mittelst eines rundplatten Steins /wie um Mühlstein/ zerquatscht. Dieser Stein ist an einer Stange in der Mitte befestigt, und die Stange an einen Pflock oder Baum nur so viel befestigt, daβ der Stein bei der Zerquatschung in der Reine nicht weichen kann. Der Obstmaisch bleibt in der Kufe bis er nicht zu gähren anfängt. Dann kommt er erst zum auspressen unter die Kelter; der Ablauf wird gleich in die Fässer gefüllt, wo sich die Fermentation bald einstellt. Zur längerer Conservation dieses Äpfelweins wird nach Verhältniβ ein Quantum 1 2/4-2 Maaβ Brandtwein bei der Gährung zugemischt, dieses erhält ihm um so länger. Das Abstechen geschieht in Februar oder März. Herr Appel [87]  Hofgärtner mit dem ich in Mergentheim Bekanntschaft machte, hat dieses Jahr 820 15 Ohm schon gemacht, und 2 Ohm denkt er noch zu machen. Man bedient sich so wohl zum Zinder als auch zum Traubenwein der Schraubenpresse von Holz wo die Schraubenspindel von oben herunter drückt.

In Heilbron mit den Oeconomie Verwalter Wieder [88]  die unter seiner Direction stehende Weinberge bestiegen: Es werden and den steilen Anhöhen Terassen von gehauenen Steinen /Quadratsteinen/ an den vorzüglichsten Lagen aufgeführt; auβerdem hat man eine Art Blaueerde /Leberkieβ/. [89]  Die von einem Orte in der Nähe hergehohlt wird, die Weinberge oberflächlich auf 1 2/4 bis 2 Zoll hoch zubestreuen. Es soll ein vortreffliches Verbesserungsmittel der Weinbergen seyn? In Besingheim sind die Mauern der Terassen kaum 5 Fuβ manchmal wegen den steilen Bergen von einander entfernt.

In Ludwigsburg durch die Güte des Hofgärtners Helbart [90]  den Garten und die darin befindlichen Gebäude, angesehen als die Emichsburg in Felsen gehauen und der Wasserfall dabey. Die Spuren der ehemaligen Menagerie, das hübsche Schloβ mit 3 Höfe, der Weingarten der Königin; ist eine kleine Sammlung von mehreren Sorten an einer Anhöhe in Garten aufgepflanzt. Die Anlage nicht gros [!], macht sich aber durch die Umgebungen sehr täuschend. In Canstadt [91]  ein schmales angelegtes Gärtchen unter dem Berge, wurde erst von einigen Jahren genedigt. Diese Anlage sollte mit der Stuttgardter verbunden werden, wo man schon mit einigen mageren oder sehr leichten Parthien der Anfang gemacht hat. Eine Allée führt von da bis Stuttgardt. Der Stuttgardter englische Park fängt sich eine halbe Stund vor dem Schloβ an, und führt bis ins Schloβ. Nur schade daβ er so schmal, und so mager die Vegetation dieses Parks ist.

Beym Herrn Reicherd [92]  Hofgärtner sind vorzüglich die Ananas in sehr guten Stand gewesen. Für Zwetschgen, Ananas und Weintreiberey sind im jahre 1819 neu und viel verbesserte Häuser gebaut worden. Der Küchengarten auch gros genug. Unter Herrn Posch, [93]  seiner Leitung ist der Bothanische Garten, Anlage und die Pflanzen von den Häusern, wo das eiserne wegen der Construction und der Materialien eine besondere Aufmerksamkeit verdient /:das eiserne Haus ist Glas und Eisen:/. Herr Richter [94]  hat die Orangerie, wo sowohl die Bauart des neuen Orangehauses, als auch die darin befindlichen Bäume das interessanteste von der ganzen Gärtnerey zu Stuttgart ist. Dieser besorgt auch die Reiningung des Parks. Die Frau des verstorbenen Hofgärtners Mussely [95]  treibt noch eine Zeitlang den Saamenhandel und die Pflanzencultur fort. Ein Verwandter von Ihr soll dieses Etablisement mit der Zeit übernehmen.

Ich bereiste das Württembergische bis Stuttgardt halben October gerad in der Leesezeit, weil man genöthigt war wegen den frisch eintrettenden Frost sie anzufangen, und das wenige was die Weinlese gab, war nur halb reif.

Aus Stuttgardt nahm ich meinen Weg retour über Phorzheim bis Carlsruhe, wo ich durch meinen Empfehlungen an Herrn Garten Inspector alle Zweige der Gärtnerey übersah, und von der Baumschule Einen Transport exotischer Bäumen nach Keszthely abschickte. Auβer der reichen Sammlung an exotischen und einheimischen Pflanzen ist auch eine Holz-Sammlung von verschiedenen Gattungen wie ein Bibliothek /:eine jede Gattung in Form eines Buches:/ aufgestellt. Dinet zur Kenntniβ wie sie sich verarbeiten lassen. Die Obstbaumschule ist in schlechten Zustand. Für den Weinbau empfiehlt Herr Hartveg[96]  1º Die Traube ohne Kern. 2º Die Hudler [97]  3º Die Kleine Rieβling. Das Traubensortiment besteht aus 80 Species.

|: In Heidelberg die Weinschule /:Rebeschule:/ beim Herrn Hofgärtner Metzger[98]  wo mehrere Experimente die Weinstöcke zu behandeln gemacht werden, angesehen, und aufgezeichnet als a) an Kamertsen. Das ist die hier übliche Methode die Weinstöcke zu ziehen, wird aber von mehreren einsichtsvollen Weinbergsbesitzer jetzo verworfen. In der Relation von October 820 ist es deutlich beschrieben. b) Mit niedrigen Schenkeln und Pfähle zwey Quarlatten, Trilagenartig. c) wie der Fränkische Weinbau auf 3 Schenkeln und mehrere Bögen. d) mit niedrigen Schenkeln und zurückgebäugten Bögen. e) auf Zapfen wie ungefähr um Keszthely. :| – In Botanischengarten werden auch sehr viele oeconomische gewächse wie in Georgicon zu Keszthely gezogen.

|: Der Schwetzinger Park will man den Vorzug von allen übrigen Gärten in Deutschland geben. Nach meinen Urtheil muβ er in hinsicht der Anlage zu Wörlitz, was Geschmack und Natur betrifft, und was Wasserkunst anbelangt weit hinter der zu Hessencassel an der Wilhelmshöhe stehen. In ganzen genommen ist aber die Gärtnerey was Hauspflanzen, Orangerie, Küchengarten, und Baumschulen betrifft, mit der herlichen Anlage verbunden Deutschlands Zierde. Unter den exotischen Bäumen in der Anlage sind für jeden Kenner eine Merkwürdigkeit, die 45 Fuβ Magnolia acuminata. [99]  40 Fuβ Salisburia adiantipholia, [100]  eine groβe Liquidambar Styraciflua, [101]  mit noch mehreren seltenen Exemplaren. Unter den Garten-Gebäuden a) das türkische Moschée b) der Apollo tempel mit Wasserfällen. c) die Römische Ruine. d) die Fontaine, wo in einem Groβen Kreise allerley Arten von Vögeln von oben Wasser auf einen in der Mitte der Basine Stehenden […] e) die groβe Fontaine springt 54 Fuβ hoch. f) Das in einen Halbzirkel gebaute Orangenhaus theilt das Schloβ in zwey Theile und aud der entgegengesetzten Seite die Halbrunde Gitterwand mit Hedera quinquefolia [102]   bedeckt geben das Ganzen ein Groβes Rondel, welche durch die Hauptalléen /:mit mehreren Statuen geziert:/ von dieser Rondel ausgehend etwas Symetrisches bilden. :| Der gröβte Theil von der Anlage ist auch noch französischen Geschmack. Die Beschreibung und Kupferstich davon habe ich abgeschickt.

In Manheim von der Baroness de Weiler [103]  in den Rheingegend erhalten und meine Reise nach den Hardtgebirgen über Rupertsberg, Forst, Türkheim, Grünstadt bis Oppenheim an Rhein wegen der Weinleese fortsezte: die Manipulation in Weinbergen ist auch hohe Schenkel mit Zapfen und Bögen. Anstatt der Pfähle hat man nach der Länge der Weinstöcken 2 Querlatten, wo die Reben und Schenkel angeheftet werden. Bögen giebt man nur stark treibenden Rebensorten asl der Traminer, Ruhländer (Weisheimer), bei uns Sylberweiβe, der Burgunder. Ohne Bögen sind die kleine Rieβling und Zierfahnler. In dieser Gegend ist an mehreren Orten die eisernen Schraubenkelter eingeführt und die Anpflanzung der Weinberge in ein 2 2/4 Fuβ tief rigolten Boden meistens mit Würzlinge. Dr Haupt Bestandtheil des Bodens an der Hardt ist Thon.

|: Nun erreichte ich das zweytemal die segenreichen Weinberge des Rheins, wo ich die Leesezeit zu erst die in den Weingärten der Presidentin Frau v[on] Stengel [104]  zubrachte. Der Anfang wurde in Oppenheim und hernach in Nierstein gemacht. Es wurde dieses Jahr gar keine Sortirung der Trauben unternommen, was in besseren Jahren für besondere Weine nicht unterlassen wird. Nach der Leese wird der Maisch gleich gepreβt und die Gährung in Keller in den Fässern befördert. Den Vorlauf von der Preβe hat man abgesondert, und in ein besonderes Faβ als Anstich gefüllt, der zweyte und dritte Ablauf wurde mit einander vermischt, welches den gewöhnlichen Tischwein giebt. Das letzte Preβen des Trestenstocks mit Wasser eingefäuchtet wird für die Arbeiter und für die Hausleute zubereitet. :| Die Weinbergsordnung in der Leese ist so eingetheilt, daβ ein gewisse Parthie von Weingärten in festgesezten Tägen abgelesen werden muβ, wenn diese geendigt ist, geht man in die andern und so sind sie nach dem Local, nach der Gröβe des Weingarten Terrains und nach dem Jahres Seegen von dem Weinbergs Vorstehern Eingetheilt.

|: Die Vorzüglichsten Weine von Nierstein werden auf rothen Schiefer, dessen Schichte manchmal von 10 Fuβ tief umgerettet [!] werden muβ, erzugt. Dieser Schiefer löst sich mit der Zeit durch Einwirkung aller climatischen Einflüβe und durch öfteres umarbeiten auf. Solche Unternehmungen besonders an den steilen Bergen und Felsen wänden wie ich zu Nierstein gesehen habe können nur groβe Weinbergsbesitzer bestreiten. Solche Schieferwand muβ 5-6 Jahre mit Kramgen und Hacken zerschlagen werden wenn eine Rebenanlage darin gedeihen soll. Liefern aber den köstlichen Wein. An der Ebene und in humösen Boden cultivirt man für die Quantität Kleinberger, Traminder, Östreicher, Rothe Rieβling, weiβ und rot Wälsche hin und wieder auch Hollner hier (Blaue). :| Für die Qualität werden Orleans, /:daβ sind schwerlich andere als um Oedenburg und Rust die Zapfner:/ und kleiner Rieβling gepflanzt. In ergiebigen Boden haben die Stöcke jeder ein Schenkel und einen Bogen. Bey der Anlage werden einen Platz ins 3 Eck drey Reben gepflanzt, wenn sie alle gut anschlagen bekommt jeder einen Schenkel und wird auf Bogen nebst ein oder zwey Steften zur künftigen Bogrebe geschnitten, also hat ein solcher drey schenklicher Stock wenigstens 3 Bögen, öfters auch 4 und 5 sammt 6-8 Steften und Zapfen. Es ist daher keine Seltenheit wenn in guten Weinjahren ein solcher Stock 40 bis 50 Trauben ernährt. Durch diese Culturart erheischt es die Nothwendigkeit nach einen erschöpften Alter oder Kraft solchen Weinberg auszuschlagen. Solche Weinberge erreichen selten ein Mittelmäβiges Menschenalter. – In steinigen Boden sind die Schenkeln und die Bögen kürzer, das heist: leztere mit weniger Augen. Die Bodenheimer, Laubenheimer, etc. welche von Rhein etwas mehr entfernt gegen Morgen liegen haben die nehmliche Culturart.

Von Mainz eine Excursion in das Rheingauische. An dem rechten Ufer des Rheins gegen über von Mainz liegt Cassel mit viel Steinbau an ebenen Felde. Längst des Stromes war mein erster Aufenthalt in Biberich[105] |: Das schöne Schloβ des Herzogs von Nassau am Ufer des Rheinstroms ist von einem Park an der rechten Seite eingefangen. Die ehemahligen stifen Alléen und Spalieren haben zum Theil schon ihre Gestallt in eine natürliche Krümmung der Wege und schön Landschaften durch den entworfenen Plan des genivollen Garten intendanten zu München erhalten. Ein schöner Teich mit Canelen, die alte Burg in der Anlage, die groβe Bassine welche aus mehreren Rohren Wasser wirft, und die zwey in einem Bosquet verborgene Fontains sind bishero die Hauptgegenstände der Anlage. :| Das übrige von der Gärtnerey hat nichts erhebliches.

In Schierstein von der Frau von Hertling [106]  zum Herrn Petz Amtmann [107]  und Herrn Kuibert [108]  empfohlen. Diese dann beklagt sich daβ sich ihre Weingärten durch die anvertraute schlechte Behandlung ihrer Weinzedler sehr schlecht rendiren. Sie zieht mehr Nutzen aus ihre Wiesen, wo andere alle Plätze zum Weinbau nur halb geeignet mit Reben bepflanzen. Bey Ellfeld fängt man an Traminer anstatt Rieβling. Diese Gattung läβt wenig an der Güte der Rieβling nach und hält der Witterung mehr Widerstand, auch ergiebiger als die Rieβling. Zu Rüdesheim und Johannisberg wird diese von dem Ellfeldern so sehr vorziehende Gattung ganz verworfen. Die Haupt Absicht daβ man diese Gattung zu Ellfeld einführen will, ist leicht zu ergründen. Die Leese in Rüdesheim und Johannisberg hatte dieses Jahr nichts besonderes gehabt. Man sortirt die Trauben nur in guten Jahrgängen. Der Wein von diesen Jahr wird auch nicht zum Aufbewahren. In warme Sommer wo es auch hier öfters trocken Beeren giebt, läβt man dem Maisch in der Kufe ein wenig gähren, damit der Zuckerschleim von Stoff von den Bälgen sich leichter auflöse; sonst wird die Gährung in den Fässern angefangen. Herr Amtmann Pelz sagt das man Wein von auβerlesenen Jahrgang auch 2 bis 3 Jahre an Hefen liegen läβt; in mittlere Jahren werde sie gewöhnlich in Märtz abgestochen, und nach Verlauf von einem halben Jahre das zweytemal in folgenden Jahren nur einmal bis er nicht seine absorbirenden Theile  ganz abgesetzt hat. Den Schnitt in einen vollkommenen Weingarten des Rheingaues, habe ich mit der ureigen Sommerarbeit als Steckenschlagen, Aufbinden, Ausgeitzen und Abgipfeln nach Sprenger[109]  Abhandlung über den Rheingauer. Weinbau ganz richtig in Grottas Garten um das Canapée des Vorgartens nachgeahmt.

|: Man düngt in ganzen Rheingau am Mayn an der Mosel und Neckar alle 3 bis höchstens 5 Jahre, und wo die Weinstöcke in Zeilen stehen einmal an der rechten Seite der längst gezogenen Funche [?] und beim zweyten Düngen an der linken Seite. Sind die Weingarten ohne Reihen oder die Stöcke von einander u weit entfernt und mehr auf einer ebenen Fläche wie es in jeder GegendAusnahmen gibt, da verrichtet man das Düngen wie auf einen Fruchtfeld (Kornfeld) und hackt den Dünger nach der Weinleese oder vor dem Winterfrost ein. Dieses leztere Verfahren habe ich an Mayn bei Wicker, Hochheim und bei Würtzburg gesehen. :| Wird aber von sehr wenigen befolgt.

Die schweresten oder haltbarsten Wein  geben die Gattung Orlean, welche mit einem thonigen mit Kieβ oder Schifer vermengten Boden an dem steilsten Berg ebei Rüdesheim in einer ganz der Mittagseite ausgesezten Lage mit besten Erfolg cultivirt werden. In einer andern Lage kommen sie selten zur vollkommenen Reife. Die allgemeine eingeführte Gattung ist aber der kleine Rieβling welcher das Aroma oder Gewürz den Rgheinwein giebt. Nur Schade daβ diese Traubengattung so wenig ergiebig ist. Sie verlangen eine gute Lage und eine hitzigen Kieβboden.

|: Asmanshausen ist seit 50 Jahren wegen eingeführten rothen Weinbau sehr berühmt geworden. Die hier eingeführte Gattung für rothen Wein ist Kleebrod. [110]  Der Boden in Steil, Hellenberg un in Domainen Weingärten an der besten Lage ist Schifer und an einigen Orten ein klotziger Thongrund. Diese Weine werden mehr als der edle Burgunder geschäzt. Weiter hinunter dem Rhein sind noch viele Weinberge die von geringerer Qualität sind. An den rechten Rheinufer sind noch vorzüglich a) Zu Geisenheim der Rothenburger und Kappelgarten b) Zu Hattenheimer der Markenbrunnen c) Bey Erbach der Weinberg (ganz mit einer Mauer eingefangen) d) Zu Kitterich der Gräfenberger. [111]  :| An den linken Rheinufer von Bingen bis Mainz ist vorzüglich der Scharlachberger. Von Mainz retour über Castel, Wicker, Kostheim bis Frankfurt am Main. Unter diesen Ortschaften an Mayn liefern Hochheim besonders die Lage hinter der Kirche einen Wein der nichts den Ruhm der Rüdesheimer oder Johannisberger nachgiebt. Die Culturart weicht von den Rheingauischen in so fern ab weilder Schnitt tiefer, und Bögen wie um Niernstein gemacht werden. Es werden selten Weingärten über 35 Jahre ohne neu anzulegen bearbeitet.

Den 18 November haben ich und Herr Gerits den ich in Frankfurt traf, mit einander unsere Reise bis Neuss gemacht. Der erste Aufenthalt war Coblenz- - Frost und Schnee den es vor zwey Tagen 10 Zoll hoch gevorfen hat, drohte die Natzur in Winterhülle zurückzutretten, der Rhein ist am Rande zugefroren gewesen, die Brücke alle aufgezogen, der Winter lieβ seine Macht fühlen, welcher den Schmuck dieser schönsten Gegend von ganzen Rheinstrom beraubte und uns nichts als furchtbare Felsen, kahle Rebenhügeln abwechselnd mit fruchtbaren Thälern am Rheinufer angelegte Stadtchen und Dörfer mit ehemals vertheidigenden Burgen die noch Spuren ihrer Feste zeigen, zu sehen übrig lieβ. Nun erreichten wir die mit starken Festungen umgebene Stadt Coblenz. Von hier eine excursion nach Dietz [112]  an der Lahn zum Herrn Hofrath und berühmten Pomologen Deutschlands Herrn Diel[113]  an dem Herr Gerics mit einer Empfehlung addressirt war, in der vollen Hoffnung für eine Ausbeite meines Zweckes hingemacht, aber nie war ein Weg vergeblicher als dieser! – Nicht einmal haben wir seine Baumschule gesehen, er hat sich entschuldigt daβ sie wegen Versendungen, etc. bei dieser Jahreszeit in einer groβen Unordnung steht un dahero nicht viel darin zu sehen sey. Ich glaube die Obstbaumzucht ist nur in seinen geschriebenen Werken und nicht in seiner Baumschule zu erlernen. Wir nahmen unseren Weg zur Entschädigung dieser gemachten Reise an der melancolisch herschleichenden Lahne über Nassau und Badems [114]  nach Coblenz zurück. Hier den würdigen Garten Director Lenne besucht.  Dieser zeugte mir die in seiner Baumschule sich ereignete Verwirrung, welche in der Gegend sehr berühmt war. Die neuen Festungswerke nahmen den gröβten Theil des Gartens ein, und dahero muβ diesen Herbst bis auf das Frühjahr alles abgeräumt werden. Was nicht abgesezt wird sammt Mutterstämmen, werden auf einen neu angewiesenen Platz zur Baumschule verpflanzt, und der ehemalige Garten sammt den Glaβhäusern ganz cessirt. – In Neuvid wollen wir das brassilianische Cabinet des Herzogs Maximilan von Neuvid [115]  sehen, aber die Aufseher darüber waren mit dem Prinzen auf der Jagd. An dem Weg nach Andernach thürmen sich groβe Basalte auf. Bey Sinzig flieβt die Aar in den Rhein, und wir erlangten Bonn. Auβer Rheinmagen auf der Reise nach Bonn ragen wieder fürchterliche Balsaltmassen hervor, dann kamen wir u den sieben Gebürgen welche sich rechts den Rheinufer anfangen, und in wunderbaren Grassirung sich darstellen. An Drachenfels bei Königswinter soll der Drache durch Sigfrid erlegt, gehaust haben. Bey Rittersdorf der Godes-tempel (Godesberg genannt) soll der Götzentempel der Köllner (Ara Ubiorum[116]  gewesen seyn.

Am unterm Rhein von Andernach bis Cöln wird der Weinstock auf 18 bis 24 Zoll höhe gezogen, wovon erst die fruchtbaren Pogweben und Zapfen entspringen. Die Culturart ist wie an der Mosel.

3er Abschnitt

Die Reise von Bonn, Cölln, Neuss, Dick, Düsseldorf, Geldern, Nimwegen, Utrecht, Amsterdam, Harlem, Leyden bis Haag.

         In Bonn den Herrn Hofgärtner Sinning [117]  und mit Herrn Gerits die Professoren dieser Universität besucht. Eine neue Bauart zur Vermehrung junger Pflanzen ist hier mittelst des Pasinianischen Topfes [118]  und Zugcanele zu sehen. Die Zugcanele dieses Hauses sind so eingerichtet damit man die überflüβige Wärme durch Schuber spären kann. Die Dampfröhren erwärmen unter dem Lochbret einen Wasserbehälter welcher das Haus neuer Feuchtwarm erhält, und ein wahres Geheimniβ zur Vermehrung und Cultur seltener Pflanzen lange Zeit bei den Engländern war. Der botanische Garten zu Popelsdorf ¼ Stund von Bonn ist erst in Werden. Die Universitaet [!] wurde auch nur vor einigen Jahren hierher verlegt. Das naturalien Cabinet und verschiedene Racen von Schäfe noch angesehen. In Köln den verschobenen zusammengedrängten botanischen Garten an der Jesuiten Kirche zu besuchen ist kaum der Mühe werth gewesen. Die Domkirche zu Köln, wo das heilige Geheimniβ so feyerlich vor sich geht,  wäre erhabener als die Metropoliten Kirche zu Wien wenn sie ganz ausgebaut wäre.

         |: Bey Neuss in Dyck [119]  die Adresse von meiner Gnädigsten Herrschaft abgeben. S[einer]. Durchlaucht Salm von Dyck [120]  würdigten sich nicht nur alle Gegenstände und Seltenheiten mir selbst zu zeigen, sondern auch die genialen Idéen dieses werdenden Elysium mündlich zu erklären. Die Sammlung der succulenten Pflanzen worüber S[einer]. Durchlaucht die zweyte vergröβerte Auflage auszuarbeiten unternommen haben, findet man hier am vollkommensten. Es machte sich noch kein Botaniker über dieses so wichtige Geschlecht mit solchen Eifer, als es dieser groβe Naturforscher unternimmt. Seine Zeichnungen und Abbildungen darüber lassen nichts zu verbessern übrig. Eine schöne Sammlung aus dem Pariser-Jardin des Plantes mit Beschreibung und Abbildung verschiedener Pflanzen vom Redouté und Passa mit Hofgärtner Funke [121]  durchgesehen; dann ist noch merkwürdig die nun entstehende Anlage welche vormahls in französischen Geschmack da stand. Die Aufgabe darüber war: ein Naturgarten in englischen Geschmack welcher nach der Jussienischen Methode [122]  zu scientifischer Hinsicht auch als Arboret dienen soll. :| Welche schön und nützliche Idée, für das zum Institut Georgicon gehörige Arboret wenn man von diesen Grundsatz ausgegangen wäre! – Mit einer neuen Empfehlung nach Harlem zum Professor van Marum ausgefertigt von Seiner Durchlaucht verlieβ ich Dyck und wir machten mit Herrn Gerits den ich in Neuss angetroffen habe, die excursion nach Düsseldorf. Durch die Freundschaft des Herrn Professors und Hofgärtners Weyhe [123]  sind wir alle schön Parthien dieser neuen Anlage aufmerksam gemacht worden. In der Anlage sind auch die Pflanzen […] in Rabatten für die Botanie nach den Linneischen System eingetheilt, deren Shutz die Holzarten rückwerts das nehmliche System ausmachen. Diese Parthie ist die botanische Parthie. Nachmittag haben wir die Baumschule wo die Mutter Obstbäume pyramide förmig gezogen in den Rabatten dieser Schule stehen. Die jungen veredelten Obstbäume zeigen nicht auf die ihnen geeignete Lage und Boden. Herr Weyhe sagt daβ man jetz in den Niederrhein viel frühe rothe Burgunder Reben zu pflanzen anfing.

         In Neuss haben wir uns getrennt, Herr Gerits gieng [!] nach Dyck und von da gegen sein Winteraufenthalt nach Brüssel; ich machte die sandige Gegend von Crefeld bis Geldern von da zwischen Waldungen und schlechten Chausséen über Nimwegen nach Utrecht wo ich auch nichts als die regulär angelegten Waldungen in der schnellen Durchreise angemerkt habe. Der sandige Bode wird zur Waldpflanzungen  bis 2 Fuβ tief rigolt und mit jungen Eichen und Buchen (Fagus sylvatica & Quercus) welche aus einer Saamenschule ausgehoben werden, zwey Fuβ weit wie in einer regulären Baumschule von einander in Reihen verpflanzt. Beym starken Anwuchs werden die schwacheren vertilgt und den übrigen und den übrigen Luft gemacht. – Welche Mühe den undankbaren Boden!

         Von Utrecht mit den ersten mit dem ersten Schief [!] /:Treckscheit:/ [124]  genannt aud dem Canal bis Amsterdam gefahren. In Amsterdam habe ich den andern Tag meinen Monath Gehalt auf das vorgewiesene Assignat beim Herrn Goll [125]  Bankier erhallten [!], und benutzte die erste Gelegenheit den andern Tag auf dem Canal nach Harlem [126]  zu kommen. Gleich nach meiner Ankunft wurde ich durch Herrn Storm [127]  auf ein Platz empfohlen eine Winterquartier zu nehmen. Erschöpft von dieser schnellen Reise, die durchdringende Kälte und schlechter Nahrung befand ich mich schon in Geldern nicht wohl und konnte nicht fast 14 Tage nicht das Zimmer verlassen.

         |: Die mitgebrachten Empfehlungen an die Herr Blumisten, und Herrschaftsgärtner verschaften mir Gelegenheit so wohl in der Treiberey als auch in den übrigen Zweigen der Gärtnerey meiner Observationen selbst darüber zu machen und was in dieser Jahreszeit nicht zu sehen war durch Mitteilung anderer zu erfahren. Das Hauptgeschäft bei der Handelsgärtnern (Blumisten) ist der Zwiebl Handel und besonders Hyacinten und Tulpen was in sehr groβen betrieben wird. Die übrigen Blumenkiel (Blumenzwiebln) und Knollen als Narzissen. Taceten, [128]  Chonquillien, [129]  Anemonien, [130]  Ranunkelen, [131]  Aurikeln, [132]  Amaryllis, [133]  Crocus, [134]  etc. Glashauspflanzen, exotische und einheimische Bäume, und Sträuchen. :| Obstbaumschulen sind nur als Nebensachen zu betrachten, so auch der Saamen der Küchengenuβ welcher auf vielen Gärtnereyen zum Handel gezogen wird.

         Die Landhäuten um Harlem meistens denen Amsterdamer Guts-Besitzern gehörig sind mit Gärten verschiedener Art, Treibereyen, Küchengärten, Glashäusern mehr oder weniger umgeben. Auβerdem sind die schönen Alléen von Fagus sylvaticae. [135]  Betula alnus, [136]  Populus, [137]  Tilien[138]  und die regulären Pflanzungen mit hin und wieder breiten Gängen die schönsten Volksgärten. Harlem wird für die gesundeste Gegend von Holland gehalten, dahero eilt alles im Sommer von Amsterdam die gesunde Luft auf dem Lande um Harlem, etc.: zu gewiβen die vorzüglichsten Gärtnereyen davon sind a) die Königliche b) in Velz [139]  c) In Elsvout d) auβer der Stadt auch bei den Gebrüder Velling [140]  e) In Baschenhof f) Beym Herrn Splittberger [141]  in Boschvaart. In der Treiberey mit Wein, Pfirsich, Himbeer, Erdbeer, und in der Ananas cultur sind viel weiter als irgendwo in Deutschland auch kann ich jetz sagen in Frankreich und England. Baumschule wurden mir von mehreren Proprietairs sehr gerühmt, aber den allgemeiner Fehler welchen ich in den stärksten und vorzüglichsten Baumschulen um Harlem /:oder auch durch meiner Reise eines groβes Streiches von Holland:/ bemerkte, ist unverzeichlich.

         Die Blumenzwiebl welche sich niergends so gut erhalten und auch nicht so gut behandeln lassen, ist nicht der besonderen Kunst der Holländen so viel als ihren Boden und Klima zuzuschreiben. – Gemäβ besonders Blumenkohl (Karfiol) gedeiht auch hier am besten.

         In der Obstbaumzucht wo sie meistens in einer Epoque die gröβten Schritte gethan haben, glauben sie sich noch an der Spitze zu stehen. Frankreich und Deutschland können ihnen jetz in diesem Zweig zur Lehre dienen. Pflanzen cultur, Vermehrung, und in die Botanic ist so weit zurück als sie in den obengenannten Zweigen vorgerückt sind.

         Die gröβten Blumisten in Harlem sind: Schneefogt, [142]  Monsieur Storm Henry, [143]  et Theodor, [144]  Rosenkrantz, [145]  Henry, [146]  und Arie von Eden. [147]  Die übrigen treiben ihre Geschäften in kleinen. Auβer der starken Blumenzwiebel cultur verdient noch angemerkt zu werdenbeym Herrn Schneefogt eine Collection von Ananas. Die gewöhnliche wird bei ihm gar nicht cultivirt. Beym Henry Storm die beträchtliche Baumschule und die stärkste auch von allen hiesigen Handelsgärtnern, worin angemerkt zu werden verdient […] und die Vermehrung der Salisburia adianthifolia. Lezteres hält man für ein Geheimniβ. Beym Herrn Rosenkrantz die starke Pinus cembra[148]  Salisburia und Fagus purpurea [149]  die vielen Amaryllis gigantea und eine hübsche Erica Sammlung. Herr Moen [150]  dieser zieht wieder die schönsten Sorten von Blumenzwiebln. Herr Arie van Eden hat die schönsten Hauspflanzen.

         Über die Treibereyen und über die Culturart der Blumenzwiebeln und ihren Handel ist das weitere in den Relationen von December 820. Januar und Februar 821 ausführlicher beschreiben.

         In Amsterdam mit Herrn Henry Storm den Hortus Botanici angesehen. Herr Hofgärtner Pfister lieβ aus sein gutes Memoir in der Botanie seher merken in dem er aus die Pflanzen von dene Glaβhäusern ohne gefragt zu werden wie den Vater unser herrecitirte. Unter den Glaβhauspflanzen ist hier die stärkste Thamus elephantipes [151]  und die starke Quercus suber [152]  zu bemerken. Eine hübsche Sammlung von Saftpflanzen, einige schöne exemplare Neuholländer und warmer Pflanzen unter der groβen Anzahl die sich in den Häusern befinden und ein Arboret Collection auf einen eingeschränkten Platz ist der ganze Reichthum dieses Gartens. Für eine Stadt wie Amsterdam könnte dieser Garten gröβer und vollkommemner seyn besonders was perennirende Pflanzen und Bäume betrifft.

         Eintheilung und Beschaffenheit der Holländischen Wein-, Pfirsich und Mistbertkästen,

a)            Gemauerten Weinkasten aus der K[öniglichen]. Treiberey. Die Laage [!] der Fenster zwischen 60 v[on]. 70 Grad des rechtenwinkels Höhe der Fenster a Klafter Wiener Maaβ. [153]  Innere breite des Hauses 4 bis 5 Fuβ, besonders wenn am hintern Grund Pfirsich Bäume stehen. Die Fenster Rahmen von Auβen gleich von Erdgeschosse sich erhebend. Innerhalb die Tiefe des Grundes 2 2/4 Fuβ. Vor den Fenstern ein 2 2/4 Fuβ breites Parabet nach der ganzen Länge des Hauses und auch von der nehmlichen Höhe welches von den Treiben mit frischen Pferd Dünger und altes Loch mit einander vermengt, angefüllt wird. Um den Rauch oder starke Ausdünstung zu verhüthen wird 6 Zoll ganz trockener Gartenloch darüber getrennt. Diese feuchte Wärme befördert sehr das gedeihen der Früchte. Die Trilage ist am Fensterpfosten innerhalb an eiserne Hagen mit Ketten willkührlich angehängt damit man den Weinreben beim anheften nach Gutachten die Lage geben kann. Man hat in einen solchen Kasten meistens nur ein Weinstock welcher das ganze Haus ausfüllt. Sind die Stöcke jung so können auch 2-3 nach den Raum darin stehen. Die Haitzung mit einer eisernen Röhre welche von den Fenstern bis an das andere End des Hauses die Wärme fortleitet ist von Innen. Die später getrieben werden haben kein Ofenfeuer mehr nöthig.

b)          |: Weintreibereyen  wo die Reben an Trilagen eine Bretter der Dielenwand zum Rücken haben. Hierzu sind blos die weiβe Perltraube und blaue Frankenthaler am tauglichsten. Die Einrichtung dieser Art treiberey ist sehr vortheilhaft weil man zu den zum treiben gewählten Weinstock nur ein Kasten darüber stellen darf der aus 4 Stücken bestehend den darauf passenden Fenster nehmlich aus den vorderen Pfosten wo der Fenster Stock darauf paβt aus denen zwey Seitenwänden welche auch die Richtung und die Lage des Kastens bestimmen, und aus dem Fensterstock aus einem Stück auf 6 bis 8 Fenster gerichtet. An der Rückwand  und den zwey Seitenwände beym Treiben den nöthigen warmen Umschlag beigelegt. Einen kleinen Kachenofen die Haitzung von auβen mit einer durch den Kasten durchziehende Röhre angebracht, und zum Treiben  angefangen. Auf diese Art kann man das treiben an mesiten forciren. :|

Der Gärtner des Herrn Goll hat den 20 Januar 821 die ersten getreibenen Trauben von der ganzen Gegend auf die Tafel geliefert. Ich kam in Monath Februar hin wo in dieser Kiste noch über 60 Trauben fast überreif gefangen sind. Der Kasten war auf die beschriebene Art.

c)           |: Pfirsich Kästen, wo neu gesezte Bäumen getrieben werden, haben wegen der Reinlichkeit meistens eine doppelte Rück und Seitenwand, welche beim Treiben mit warmen Pferde Dünger und Blätter ausgefüllt werden. In die Vertiefung dieses Kastens wird auch frischer Dünger und darüber Loch gethan, so dann wegen der schädlichen oder zu vielen Ausdünstung dieses Mistes wird hinter die Baumtilage eine Rahme mit Öhlgedrängten Papier gespannt, und der Baum mit seinen Ballen oder Wurzen auβer dem Kasten in eine mit guter Erde ausgefüllte Grube so gelegt, daβ sein Stamm und die ausgespannten Äste nach der hangenden Trilage die gewünschte Richtung erhalten, wo er dann geschnitten und aufgebunden wird. Zu dieser Art treiberey soll man sich ja hüthen solche Bäume von einem Orte herauszuhaben die schon vielleicht 10-12 Jahre auf dem nehmlichen Platz gestanden haben, deren Saugwurzeln sich vielleicht über Klafter weit von Hauptstam weg ausgebreitet haben. :| Man wähle also Bäume mit Wurzeln von eingeschränkten Raumen, die beim ausgraben nichts von ihm nöthigen Saugorganen verlieren, wenn sie frisch von einem Standorte herausgehoben und zum treiben angefangen werden sollen. Hierin liegt das Geheimniβ der holländischen Pfirsich und auch Weintreiberey.

d)           Die übrigen Pfirsich Kisten sind verschieden: an einigen sind die Bäume rückwerts an der Wand an andere vorne an die Fenster gestellt, und theils mit Dünger theils mit Öfen oder auch zum Forciren mit beide auf einmal getreiben.

e)            Die Mistrbrete sind mit Vortheil gegen 5 Fuβ breit und Rheinlichkeit und der Ersparung des Düngers wegen für den Umschlag auch eine Brtetterwand auf der Umschlag wenn er sich etwas gesezt hat, wird noch Erde gestreut. Zum Zudecken hat man auβer den Matten Balken. Man treibt auch in der Art Mistbrete Himbeer. Nota Man bezwingt auch daβ eine Re bin einem Jahre durch das Treiben zweymal Trauben liefert. Dieser Kunstgrif liegt in der richtigen Zeit wenn man zum Treiben anfangen muβ, in Schneiden der Rebe und in der Forsirung der ersten Zeit mit der Haizung. Diese Methode gelingt öfters das allemal Trauben ansetzen, aber der Weinstock ist auf 5 oder mehrere Jahre kaum zum Treiben mehr tauglich. Der Gärtner des Herrn Goll hat in 11 Monathen zweymal von einen Stock reife Trauben geliefert auf diese Art, und immer zu einer Zeit wo man sie in freyen oder durchs kalte Treiben nicht hatte. Es gelingt aber nicht allemal.

Man fängt auf diese Art das erste Treiben gewöhnlich mit anfang des Februars an, und die zweyte muβ man mehr zurückhalten suchen wenn die hinteren Knospen in Frühjahr durch die natürliche Wirkung der Temperatur zu weit fortgeschritten sind, damit man sie zur Reife bringen auβer ihrer gewöhnlichen Pflanzen hat man auf einem Ort zusamen [!] gestellt, und in Sommer wird eine Blachen von Einwand darüber gespannt. Die ganze Sammlung ist bei 14000 Species stark. In Naturalien Cabinet (ehedem das Boukmanische) sind vorzüglich ein vor kurzem geschiktes Crocodil und ein Hypopotam von ungeheuren Gröβe. Ein Theil war noch nicht rangirt welches ich nicht sehen könnte. Die sich kreuzenden Canele erschönern auβerordentlich diese Stadt.

In der Durchreise von Haag habe ich nur einige Plätze und Promenaden mit Anpflanzungen anzumerken.

4ten Abschnitt

Von Delft nach Rotterdam, Schidam, Breda, Antwerpen, Gent, Brüssel, Aachen, Bonn, Coblenz, Mainz, Frankfurt a[m]  M[ain], Coblenz, Trarbach, Trier, Luxemburg, Kaisersesch, Mainz.

         In Delft das berühmte Glockenspiel, das Mausoleum des Trompius [154]  welcher 50 Seeschlachten gewonnen hat, das, der Elisabeth von Marnix d’Aldegonde [155]  das von Peter Henry [156]  welcher ein mit Gold beladenes Schiff von den Spaniern eroberte in der Hypolitus Kirche die Merkwürdigkeiten, und in der Ursula Kirche aus weiβen Marmor und Tufstein errichtetet Mausoleum des Prinz Wilhelm Nassau[157]  dann noch des Doctor Hugo Grotius[158] 

         In der schönen Seestadt Rotterdam des Doctor Dalen [159]  seine Pflanzensammlung durch Empfehlungen zu sehen bekommen. |: Von hier einen Abstecher nach Schidam [160]  wo die gröβten Gerstbrennereyen von Holland sind gemacht. An meisten wird Wachholder Brandtwein (Jenevier) gebrannt. Auβerdem auch von Gersten und Kartoffeln etc. Es sind einige Breuereyen da mit 4-6 Kesseln die noch Verhältniβ auch bis 10 ungrische Eimer [161]  enthalten. Zur Abkühlung des Ablaufs sind die Röhren in der Kühlwanne Schlangenförmig herumgeführt. Der erste Ablauf flieβt durch eine Röhre unterirdisch in einem groβen Kessel von wo er wieder heraufgepumpt wird und zum zweytenmal brennen oder verstärken in einen anderen Kessel destillirt. Dieser Abfluβ wenn er rein, und seinen hinlänglichen Grad hat läuft gleich zum Fortführen in Fässer. Von den Satz der in Kessel zurückgebliebenen Massa wird zum Brodtbacken eine Gäher gemacht,  die in Ziegelform an die Bäcker das Pfund 20 bis 22 Stüber verkauft. :| Ein Stüber ungefähr ein Groschen nach den 24 Fl[oreni]. Fuβ. Das nöthige Wasser wird aus den Canelen in die brennereyen nur hinein gepumpt, und zum Wegschaffen aller Drusen, und Unreinigkeit sind in vielen Röhren angebracht, welches dieses in einen andern Canal aber oft in den nehmlichen wovon sie das Wasser zum Brennen benöthigen, hineinleiten. Dahero ist auch dieser Canal wie eine Mistlacke. Die Haitzung ist mit naβen Steinkohlen.

         In Breda einen hübschen Park und schöne Promenaden dann um die Stadt auβerordentliche Schantzen gesehen. Von Antwerpen machte ich wegen den berühmten Gärtnereyen nach Gent eine Reise, wo ich in Königlichen Botanischen Garten den Hofgärtner Musche [162]  kennen lernte. Die hiesige Sammlung ist auch bei 14000 in allen. Er gab mir den Catalog darüber. Unter den Handelsgärtnern habe ich Herrn Lankmann [163]  wegen seiner seltenen exotischen Pflanzen besucht: Camelien [164]  von allen Sorten findet man noch hunderten da, was Camelia heist sind mehr als 2000 Stück hier. Die einfache wird aus Stöcklingen vermehrt und die übrigen Species durch Ablactiren Magnolien aus Saamen und andere exotische Sträucher und welche noch sehr selten bei uns sind, in Überfluβ.

         In Brüssel haben wir mit Herrn Gerits während meines kurzen Aufenthaltes folgende Merkwürdigkeiten in Augenschein genommen a) die neue Plantation mit Alléen um die Stadt (Bulevar genannt) b) den Brüssler öffentlichen Park vor dem Schlosse c) den botanischen Garten d) das Physikalische Museum und die Bilder Gallerie. Der Park un der Bulevar ist eine Haupt Zierde der Stadt.

         Aachen hat einen Park auf den Loosberg wo aber nicht die Anlage des Parkes so viel als die umliegende von diesen Berge übersehende Gegend bewundert wird. |: Nach Purtscheid [165]  wo sich die warmen und kalten Bäder befinden führt von Aachen eine Englische Anlage und Alléen hin. Es ist eine ¼ Stunde auβer der Stadt. Sonst gehört noch zu die Merkwürdigkeiten von Aachen das jetzige Rathhaus [!], einstmaliger Krönungssaal des Karl dem Groβen und die Karls Kirche wo er beerdigt ist. :| Nun erreichte ich das zweytemal die Rheingegend wo ich die Reise von Köln bis Mainz während den Schnitt der Weinstöcke machte. Unter den Rheingauischen, zu Hammerstein und Leitersdorf [166]  baut man auf den hochgezogenen Reben noch gute weiβe und zu Heningen rothe Weine, die doch nicht zu den vorzüglichen Rheingauer Weine gerechnet werden können. Über die Culturart welche in den Rheingau noch den Ansichten der Eigenthümer und mit Vortheil so verschieden angewandt wird, ist in der Relation von März, April und Mai, das wichtigste eingerückt.

         Bey meiner Ankunft habe ich aus Mainz die hier üblichsten Preβmodellen, die in Holland erhaltenen Sämereyen, und die zwey Haupt Reben-Gattungen an die löbliche Güter Direction abgeschickt, und ich nahm von hier die Reise nach der Moselgegend über Niederfell, Kochheim, Trarbach, Bernkastel, Trier bis Luxemburg. |: Die berühmtesten Weinberge an der Mosel sind der Pisporter [167]  und der Rothenberger bei Mühlheim. Diese haben einen schwarzgrauen und auch röthlichen Schiferboden wlecher viel substantiöses in sich haben muβ; denn 6-8 Fuβ hohen Schenkel welche nach allen Richtungen manchmal 7-8 Bögen entragen, und die Bögen ohne einzukürzen von 14 bis 20 Augen würden in einer andern Ende nicht so gut gedeihen. Wo der Boden nicht so günstig ist oder auf den hohen Bergen nicht hinreichend durch Nahrungsmittel verbessert werden kann, lernt die Erfahrung weniger Bögen zulassen und den Stock tiefer zu halten, da ohne hin ein Haupt Gebrechen der Mosel Wein zu wenig heuer ist. /:Man sagt der Moselwein ist kalt:/ :|

         Wenn die Weinstöcke zu hoch gehen, werden sie an der untern Seite auf Knotengeschnitten, und der obige Theil mit so vielen Bögen nach dem er sich ganz geschwächt hat bis auf diesen Knoten öfters abgeworfen. Diese Art Methode dient als eine Verjüngerung bei alte und gesunde Stöcke. Man gebraucht zum Hauen in den starken Schiferboden einen Kast mit einer Zinke. Die Haue kann durch die Steine nicht durchdringen. Gewöhnlich hat man doch Käste mit zwey schmale lange Zinken (wie man einige um Oedenburg hat).

         Die gewöhnliche Dauer der Mosler Weinstöcke ist 40-50 Jahre, wo sie dann als entkräftete Weinberge ausgeschlagen werdem müssen. Sollten dieser wieder eingelegt werden, so muβ das gut rigolte Land zur Aufnahme dieser Pflanzen durch verschiedenen Mittel empfänglich gemacht werden. An ebenen und in schweren Boden verbessert man die Weingärten auch durch grauen Schifer, den man an mehreren Örtern in Überfluβ hat. Der Bau an der Mosel welcher mehr einen Hopfenbau gleich sieht, würde diese Culturart nicht mit Vortheil annehmen können, wenn nicht die gegen Norden geschützte Lage, die groβe Abhänger zur besseren Aufnahme der Sonnetrachten und der hitzige Schiferboden so vortheilhaft auf dem Weinstock wirken würden. Man sagt nach unseren Experimenten hat sich seit so vielen verflossenen Jahren immer diese Methode für die Mosel Gegend am bewerthesten erhalten. Obschon eine Culturart wie am Rhein das Product nun etwas verbessern würde, so ist es doch nicht in Verhältniss mit dieser, welche sich durch die Quantitaet rendirt. Die Hauptabsatzörter sind noch Köln und Brabant.

         |: In Trier sind die Gärtnereyen des Herrn von Nell [168]  folgend. a) Eine halbe Stunde auβer der Stadt (das Länschen genannt), eine hübsche Anlage mit Wasser Partien und Canele. Unter andern ist die Allée von Papeln [169]  und 3 Fuβ weitereinwärths mit Sichten bepflanzt, für jede Jahreslebend. Die waren hoch augeschnitten, und Fichten breiteten ihre Äste von unten an zwischen von diesen Papeln (Populus italica) hervon. In Sommer macht sich dieses steife Colorit durch den regelmässigen Wuchs bei der Arten noch schöner. Der zweyte Garten zu St Mathias ½ Stunde von Trier ist in Küchengarten, Obst, Hopfen, Treiberey und in ein Arboret eingetheilt. Die schönsten Stachel und Johannisbeeren. (Ribesrubra & grossularia pyramiden förmig zu ziehen habe ich hier gesehen. Dann noch eine geschickte Methode zum Weintreiben wo die Rebenstöcke vorne des Kastens gepflanzt sind und nur theilweis getrieben wird. Jener Theil zum Treiben ins Haus unter den Fenster gezogen, und der andern an Trilagen vor dem Kasten angehaftet. :| So kann alle Jahr eine andere Parthie getrieben werden beym Treiben werden der Stock und Wurzen mit Moos bedeckt und darüber der warmen Dünger ohne Furcht dem Stam zu schaden, gelegt. Der Weinbau hört unter Trier auf um so mehr sind die Ebenen an chauséen, Wiesen und Gärten mit Obstbäume bepflanzt.

         Luxemburg ist als der Schlüssel von Holland mit einer starken Festung, welche aber von den Preuβen besezt ist. Auβer kleiner Hausgärten hat es nichts bedeutenes und ich kehrte retour nach Trier. Unter der Merkwürdigkeiten der Stadt gehören, das Siemensthor, die Röhmischen Bäder, oder das Amphitheater, der Marcusberg, die durch Felsen gehaunen Chause von den Franzosen ausgeführt. Der Churfürstliche Pallast jetz [!] eine Casserne und die Cascade. Der Rock unsers Heilands soll hier in der neuen Kirche aufbewahrt seyn, welcher alle 100 Jahre einmal vorgezeugt wird. Von hier über Hetzrath[170]  Polch bis Coblenz durch schräckliche Waldungen und Anhöhen welche den Weg sehr beschwerlich machen. – Nach geendigten Schnitt, ersten Hauen, und Bögen binden war in der Rheingegend längst von Coblenz bis Mainz gegen das Ende des Monats Aprils noch das Düngen zu sehen. Der Dünger muβ von Fuβ der Berge durch Tagwerksleute bis auf dem Gipfel in Butten hinaufgetragen werden, wo der Weg unfahrbar, oder sehr oft gar kein Fahrweg existirt. Am 20ten April war noch alles in der Winterhülle Die Hitze stieg dann am 26 und 29 bis 23 Grad Reaumur und erweckte in den Pflanzenteich ein neues Leben.

         Aus Mainz wollte ich die schon in Herbst gemachte Reise am Mayn und Neckar etc. nocheinmal wiederhohlen welche eine neue Instruction mit mehreren Empfehlungen /:in Frankfurt beim Herrn Bethmann und bei den Herrn Klotz [171]  und Welker [172]  auf zwey Seiten erhalten:/ zu unternehmen eingestellt hat. Nach gnädigsten Auftrag suchte ich die neuen Empfehlungen abzugeben und die Bestellung der 9000 Reben in mehreren Sorten bei verläβliche Weinbergsbesitzer zu machen, und den Transport mit dem darauf erhobenen Geld den Herrn Lautern [173]  & Sietsch [174]  eingehändigt. Die Expedition soll gegen Ende October vorgenommen werden. Wegen der Sendung der Rebensorten aus dem Rheingauischen habe ich meiner gnädigste Herrschaft nach dem Rath anderer verständiger Weinbergsbesitzer, und meinen eigenen Einsichten vorgeschlagen, anstatt (Raiflinge) Würzlinge lieber Blindholz zu nehmen, die, erstens den Transport und die Kösten erleichtern, und das wichtigste das diese als Blindhölzer viel ächter und richtiger von der verlangten Gattung erhalten können werden. Denn Rebschulen sind die grösten bei Flerschheim [175]  deren man sich nur in Nothfall oder zur Ausbesserung einer Weinanlage bedient. Man wird aus denen Rebschulen mit den Gattungen und wegen den schlechten Holz, die so dann auch zur gröβeren Anzahl dieser Vermehrung, deren Reiflinge von einer in Frühjahrsschnitt abgefallenen Rebe manchmal hergenommen werden, ungewissenhaft betrogen. Allgemein werden zur neuer Anpflanzung Blindhölzer genommen.

        |: Anmerkung. Beim Vinifications-Process bedient man sich bei einige wissenschaftliche Oeconomen der Gährungsleitenden Röhre mit vielen Vortheil. In Hinsicht des Gleuco-oenometers [176]  habe ich mich überal erkundigt dessen Verfahrung und Anwendung in dieser Gegend eben so fremd ist, wie in Ungarn. :|

         Mit mehreren Addressen nach Frankreich versehen, nahm ich die Reise bis Brüssel nach folgender Marche route.

5ten Abschnitt

Die Reise von Mainz über Worms, Manheim, Speyer, Landau, Strasburg, Colmar, Bollviller, Mühlhausen, Nancy, Chalons, Epernay, Rheims, St. Quentin, Cambray, Mons, Brüssel.

         In Worms wird der beste Wein hinter der Liebfrauenkirche in einem Enclos [177]  (mit Mäuer eingefangen) gewonnen, und ist unter den Namen Liebfrauen-milch berühmt. War ein Klostergut, nun ist das Eigenthum eines Advocaten zu Mainz.

         An der Ebene auβer Worms waren mehrere Weingärten am 8ten May erfroren. In Manheim erkundigte ich mich wegen der Schrauben Kultur  bei den Herren Artaria & Fontaine, die schon vor 3 Wochen abgeschickt wurde. Ich habe auch eben diese Art ein Modell aus Mainz mit einer andern abgesendet. Der Schloβgarten zu Mannheim wird schlecht unterhalten. In Schwetzingen habe ich die Anlage durch die Bekanntschaft des Herrn Garten Directors Zeyher [178]  in dieser schönen Jahres Zeit besser und schöner wie in vergangenen Herbst vorgestellt gesehen.

         |: Bey Speyer und Landau werden auch auf flachen Felde Weingärten cultivirt, wo die abgetheilten Better eines jeden Weingartens wegen des Fruchten Bodens durch die ausgeworfene Erde der Abzuggräben erhöht ist. Die Weinstöcke werden wie an der Hardt aber mit höhere Schenkeln gezogen. In Strasburg an Herrn Weyher, Steichel und Herr Humane [179]  meine Adressen abgeben und die vorzüglicheren Gärtnereyen durch die hier gemachten Bekanntschaften besucht. a) Der botanische Garten von medicinischen Pflanzen ziemlich reich ist vorzüglich für die Pharmacie aufgestellt. b) Den Contades, Promenaden um die Stadt. c) Die Ruperts an mit schönen Platanen und Tilien [180]  alléen, nur schade daβ sie zu dicht stehen. d) Die Stadt-Orangerie mit französischen Bosqueten, und ein gestuzter runder Bogengang aus Plantanen, die aber das Messer nicht gut vertragen wollen. Bey den Handelsgärtnern ist gar nichts zu sehen. e) In Meinau  das Langut mit einer hübschen Anlagen. Es führen überal Alléen zu diesen Landgut. :|

         In den Oberrheinischen Departmenten werden die Weine meistens den Rheingau und Baden abgesezt. Herrn Wimpfen und Herr Bastard [181]  Geschäftsmänner zu Colmar sammt mehreren geben ihren Weinen schon Ursach einen Groβen Vorzug, weil sie zur Vermischung und Verbesserung der Rheingauer Weine besonders zum geschwinderen Gebrauch oder Consumation dienen. Dann ist noch der berühmte Strohwein welcher in dieser Gegend fabricirt wird. – Hier habe ich Asche mit animalischen Dünger in die ebenen Weingärten führen sehen.

         |: Die Reise nach Bolviller zu den Herrn Baumänner gehört unter den nahmhaftesten welche ich bis hero gemacht habe. Ihr Haupt Geschäft ist die Obstcultur, exotische Baumcultur, Weinreben und Rosencultur. Orangeriehaus oder warmehaus Pflanzen und die übrigen Zweigen der Gärtnerey werden in kleinen betrieben. Ehe man das Dorf erreicht, ist ein völliger Wald von schön gezogen aller Art Bäumen; da von der rechten und linken Seite der Chauséen. Die Ausdehnung ihrer Güter beträgt bei 70 Joch [182]  meistens mit Baumcshulen und sie suchen es noch neuer zu vergröβern. Ein Stück gegen Morgen liegender Wald ist vor kurzen meiner Reise wieder gekauft worden, das, wegen der oberflächlichen Haideerde (Erica) zu ihrer Pflanzen-cultur die erste Grundursache und zweytes dieses stück land einer Weinreben collection dienen soll. Die zu ihren angefangenen Werke (Versuch einer Monographie über die Rebengattungen) unentbehrlich ist. :|

         Die Obstschulen sin din Sectionen eingetheilt, wo alle Jahr eine in Herbst und Früchjahr abgeräumt wird, die dann zu Kornfrucht in folgenden Jahr dient, und durch Düngen, Rigolen, etc. zur neuen Anlage zubereitet wird. Der Turnus ist alle 6 Jahre wenn der Absatz der Bäumen gut ist. Der ältere Baumann [183]  treibt den Handel und für das Comptoir, der jüngere ein starker Pomolog von seiner Kindheit an mit diesen Gegenstand beschäftigend, treibt die Cultur. Der Sohn des älteren giebt Pläne über die verschiedenen Bauart der Glas und Treibhäuser in Kupferstich heraus. – Während meines Aufenthaltes bin ich auch mit Herrn Baumann Senior nach Mühlhausen gefahren, wo er eine englische Anlage zu machen gehabt hat, und zeigte mir auch die andere ihm entworfen und mit Bäume versorgt; so auch durch seine Bekanntschaft eine der gröβten Filatour Fabriken [184]  von Frankreich bei den Gebrüder Köchlein [185]  da gesehen.

        |: Der Strohwein den man in den niederrheinischen Departementen besonders um Colmar herum fabricirt wird blos von ausgesuchten Trauben die zum eintrocken auf Stroh gelegt, oder häufiger in einer Kanter oder auf Stangen verkehrt d[as] h[eiβt] den untern Theil der Traube aufgehängt werden, gemacht. Die Beeren welche zum faulen anfangen müssen fleiβig, während der Zeit als sie aus trockenen ausgezupft werden, das mit die ganze Traube nicht angesteckt werde. Vor dem Pressen feuchtet man diese Trauben mit guten Wein an, damit die zusammengeschrumpfte Hülse erweiche, und der Saft besser ausgepreβt werden könne. Die übrige Behandlung ist wie bei andere Liquerweine. :| Die Haupt Gattung zu diesen Wein die Olver bemerkt in Herrn Bauman’s Catalog dann grau und weiβ Kläfner.

         Die bei Oedenburg vorkomende Weinsorten mit ihren Prowincial Namen wünschte Herr Baumann entweder gegen Tausch oder fürs Geld zur seiner Collection zu haben. Dieser Antrag könnte von beiden Seiten mit Vortheil angenommen werden.

         Mit einem Reise Plan und 8 Empfehlungen von diese Herrn ausgefertigt verlieβ ich Bolviller und reiste durch die Departements Wange & Meurthe welche nichts erhebliches für meinen Zweck hatten, bis Nancy. Wanger Departement hat die berühmteste Fabriken besonders zu Wesperling. Die übrigen zwey haben nebst Fruchtbau auch viel Wein. Von der Gärtnerey habe ich in Nancy den botanischen Garten und den öffentlichen Park besucht. Die alle beide schlecht unterhalten waren. Die schöne und reguläre Bauart der Stadt ders Schloβplatz ein 8togon sollen in ihrer Art den Vorzug von Frankreich haben.

         Auβer Nancy nach Toul fängt sich eine Weinbergsculturart an mit niedrigen Stöcken wie in Champagne, und bis Rheims nach dem Local und nach den Boden ist sie verschieden. Zwey Stunden von Rheims fangen sich schon die unter dem Namen Champagner bekannte Weinberge an. Diese Stadt ist der Stapelplatz des Weinhandels. Ich habe hier mit Herrn Jacob [186]  & Compagnie Weinhändler und Herrn Lochet [187]  Kaufmann Bekanntschaften gemacht, die mich nach Epernay und Ai empfohlen haben. Der Dom zu Rheims wo die Könige Frankreichs gekrönt wurden, ist kleiner aber schöner als der Strasburger Münster, und auβer dem Thor Rue de la Couture der Volksgarten mit französischen Geschmack für diese Stadt schön genug.

        |: In Epernay beim Herrn Moët [188]  der gröβte Weinhändler von Champagne den berühmten Keller durch Felsen durchgebrochen angesehen. Die Breite der Gänge sind von 10 bis 14 Fuβ die Höhe gegen 8 Fuβ, und führt überall irrig herum, so daβ ein Fremder nicht leicht wieder heraus finden konnte. Er geht unter der Hauptstraβe, untern Gebäude mit groβen drey Flügeln, und unter dem Garten wo ein kleine englische Anlage sich befindet. Es waren 800000 volle Bouteillen welche Stoβweiβ zu ein und zwey Reihen liegen 15 bis 20 übereinander darinn. Weine in Fässern conservirt sin in einem andern Keller. Beym immerwährenden Transport und Kellerarbeiten sind hier 40-50 Menschen täglich beschäftigt. Herr Lochet auch ein groβer Weinhändler und Proprietär führte mich in die Weingärten hinsichtlich der Cultur. In Ai [189]  wo der beste Moussirende Wein gewonnen wird lernte ich die vorzüglichen Gegenden oder vielmehr Lagen, Gattungen und andere Anmerkungen von Herrn Roger Janet [190]  über ihre Cultur kennen, welche ich in die Relationen von Juni dann das zweytemal bei meiner Rückkehr aus England in Monath September und October eingezeichnet habe. :|

         Bey allen diesen Weinhändler ist die Kaufmanns Finesse oder der Brodneid eben so, wie bei einer andern Art Handelschaft: ein jeder mit dem man spricht hat hat die beste Waare oder den Austich von den besten Gegenden Champagn’s in seinem Keller liegen. Der Unterschied in den vorzüglichen Ortschaften als Ai, Hautvillers, Sillery, Verzenay, Verzy, Epernay, Pierry, Cramant, Mailly und noch vielleicht einige andere wo gute stummer und moussirender Wein gemacht wird ist der Unterschied so gros, daβ eine Bouteille von den nehmlichen Ortschaften gewonnen 12 Sous und der Beste davon  bis 100 Sous kostet. Da kommt öfters die mittlere Gattung bei einem Transport in die Beste, und der geringe öfters unter die mittlere Gattung. Es heist dann bei diesen Weinhändlern daβ sich die Eigenschaft des Weins manchmal in Bouteillen verlieret, oder umändert, je nach dem diese mehr oder weniger verschlossen waren, oder beim Einfüllen ein Fehler vorgegangen sey, oder durch andere Umständen welche auf den Wein Einfluβ haben, die Güte vermindert wird.

        |: Über die Cultur der Reben sind in Champagne dreyerley Methoden üblich. Die 1te ist das alljährige Ablagen oder Verjüngern des Weinstocks, vorzüglich in Kalk mit Kieβ vermengten Boden für die Qualität. Die 2te hat das Absenken alle 5-6 Jahren einmal, aber tiefer wie in der ersten, dahero nenne ich es Absenken. :| Die 3te ist in geringerer Lage und Boden auf Bögen für die Quantität, wo man nicht ablengt, und solche Gattungen wählt, die das Bogen schneiden gut ertragen. In der ersten Methode nähren sich die Reben gröstentheils von den Gau-Wurzeln [191]  die sie bei den alljährigen Ablagen des vorjährigen Holzes machen. In der Lezten würde das ein Haupt Fehler seyn, weil die Gau-Wurzeln Luft, Wärme, Feuchtigkeit, und alle Nahrungstheile den untern Hauptwurzel entziehen und dadurch den Weinstock in der Vegetation stokend machen würden, folglich: wo das Ablagen nicht alle Jahr üblich ist, da haben die oberen Gauwurzeln keine frische Nahrungstheile, wenn dahero in einer Zeit alle Säfte umher ausgesaugt sind, muβ der Tod früher oder später unausbleiblich folgen. Eine jede Culturart hat ihre Grundursachen zur Folge, dahero kann keine allgemeine für alle Gegenden anwendbar werden. – Eine Art Veredlung auf Vornjähriges Holz und das Riegeln auf zweyerley Methoden ist hier üblich, was man in Deutschland und Ungarn noch wenig kennt, oder wenigstens keinen Gebrauch davon macht. Das Veredlen ist eine Art Copulation mit den Vortheil daβ der Weinstock nichts leidet wenn auch das Edelreis nicht anschlägt. Beym gewöhnlichen Pfropfen in das alte Holz oder vielmehr in dem Grundstain wie es in Oedenburg etc. verrichtet wird, hat den Nachtheil daβ der Stock verdorben ist, wenn das Edelreis nicht anschlägt. – Das Ringels bedient man sich hie und wieder erstens vor der Blüthezeit, um das Abfallen der Blüthen zu verhüthen. Zweytes wenn die Beeren vollkommen ausgewachsen sind um die Reife und oder die Zeitigung der Traube zu befördern. So viel gutes als diese Operationen an sich haben, ebenso viel Nachtheil verursachen sie, wenn es nicht gelingt. Eine groβe Aufgabe ist noch, zu wissen bei welcher Rebe diese Operatione vor der Blüthe mit Sicherheit unternommen werden soll; denn dieses hängt von diesen verschiedenen Ursachen ab, entweder von vielen Regen während der Blüthezeit, der Befeuchtungstheile vernichtet, oder von der Sorte mit Einfluβ der vorangehenden Witterung, oder hängt von der heftigen Circulation des Stockes ab, welche durch den üppigen Wuchs und stürmischen Saftumlauf der zarten Theile der Blüthe abstossen, dann kann auch eine zu starke Verordnung die junge noch käpige Rebe vernichtet, wo man nicht nur die Traube sondern auch den Weinstock schadet. Ein französisches Werk über die Weincultur: Moyens simples & naturelles pour augmenter la quantite du vin en France [192]  etc. Seite 15 Citirt auch eine Stelle über ihre nachtheiligen folgen. Die Verbesserungs Mittel in Champagne sind gewöhnlich Erde mit animalischen Dünger schultenweis zum Abliegen gelegte. Dieses wird in Sommer hindurch einigemal durcheinander gemengt, dann an einem schicklichen Platz des Weingartens auf zwey bis 3 Fuβ hoch ausgebreitet, damit der Regen, Sonne, Frost, etc. besser darauf wirken können und hier so lange liegen bleibt, bis man zum Düngen  anfängt. Einzelne Stöcke werden nur dazumal gedüngt wenn einer auf einer Stelle ausgeblieben ist, und von den Nachbarstock eine Rebe zum Absenken ferngezogen wird. Sonst düngt man mit dieser Erdmischung den Weingarten stückweis nur Oberflächlich, weil die Reben auch nur 6 bis 8 Zoll tief bei dem jährlichen Ablagen in die Erde kommen. Bey Sillery, Verzenay, Verzy, etc. wo man nicht alle Jahr die Reben ablegt, wird mit bloβen abgelegenen Dünger in Kauten gedüngt. Der Bode ist aber hier auch nicht so hitzig wie in den kalkigen bei Ai, Epernay, Hautwilliers, wo man alle Jahr ablegt und da die moussierende Weine macht.

        |: Die vorzüglichste Gattung zum weiβen moussirenden Wein ist a) die Plat d’Ore d’Ai, ist eine kleine blaue Traube. b) Petit Blanc stammt von Rheingau her ist der kleine Rieβling, giebt weniger Mousse. Herr Lochet nennt diese Gattung Epinette. Die besten Gattungen für die stummen Weine sind Pineau [193]  Rouge, pineau blanche. :| Diese werden bei Sillery, Verzy, Pierry, Pierry gezogen und cultivirt. Für die Quantitaet pflanzt man in weniger güter Lage und Boden Gois d’Orleans, Gois tres commune, Mennier Müllerrebe. Diese leztere soll den Frost mehr als die andern Sorten widerstehen, giebt aber geringen Wein. Besseren geben Morillions. Die Gebürgskette von Ai links und rechts an der gegen Mittag liegenden Anhöhe ist die beste, und wird auch mit gröster Sorgfalt und meisten Kösten cultivirt. Der Boden ist in seiner Art ganz eigen, nehmlich die ober Erdschichte ist Thonerde (sic) mit Kieβ, welche sehr hart und klotzig ist, die aber an vielen Orten kaum 10 Zoll Tiefe hat und auf reinen Kalkstein ruht, der öfters eine Tiefe von 30 Fuβ hat. Es giebt nach der Lage und nach den Boden Weingärten da, wo der Hectar (ungefähr zwey Morgen) [194]  500 Francs kostet, und in eben dieser Gemarkung wo er 3000 Francs hoch steigt. Wie der Werth der Weingärten, so ist auch der Werth des Productes, der Grundsatz des oeconomischen Columella[195]  Non omnis fert omnia Tellus[196]  und rathet auch die Beschaffenheit des untern Gehaltes. Fleiβig zu untersuchen, den das Äuβerliche ist öfters betrüglich wo er sagt Agrum antequam vineis obseras, explorato, qualis saporis sit [197]  […]. so giebt es in Champagne, in Rheingau, in Ungarn der gesegneten Lande mehrerer Gegenden wo die besten und auch sehr schlechten Weine erzeugt werden, die man aber bei der Lesezeit und des Weinmachens sehr gut zu unterschieden weiβ. Zubedauern sind diejenige Gegenden, welche dieses nicht berücksichtigen!

         Von Epernay machte ich die Reise retour nach Rheims, Laon, St. Quentin, Cambrai, Mons bis Brüssel. Der Weinbau hört allmählich zwischen Laon und St. Quentin auf. Ich eilte diese Reise etwas schnell zu machen in der Furcht nach der gnädigsten Verordnung aus Brüssel die Reise nach England zu rechter Zeit anzutretten. Mit anfangs Juli bin ich in Brüssel eingetroffen in der guten Hoffnung die weitere Reise mit Herrn Gerits bald anzutretten. Zu mein gröβten Erstaunen erhiellt erst Herr Gerits seine neue Reise-Instruction nach zwey Tage meiner Ankunft, wo er beauftraget wurde meine Reise erstlich nach Holland anzutretten, und dann die Reise nach England mit mir zu unternehmen. Während dieser Zeit erwartete ich unsere Reise route und die weitere Unterstützung zu diesem Unternehmen, und besuchte in und um Brüssel die zu meinem Zweck dienliche Gegenstände.

         An 16ten July 821 ist Herr Gerits aufgebrochen und ich begleitete ihm bis Löwen. |: Da besuchten wir die Herrn Professors Adelman [198]  und van Mons[199]  die aus ihre naturalien & mineralien Cabinete, Bibliotheke und den botanischen Garten sammt den experimenten der Veredlungsart der Obstbäumen aus Kern gezogen, und die davon entstehenden Spielarten, wie sie durch die Cultur des Herrn van Mons vermehrt, und verbessert werden, zeigten. Dieses Lyceum wurde erst vor zwey Jahren von Brüssel nach Löwen versezt, daher sind alle Anstallten noch neu und in Werden. Der botanische Garten ist seit seiner kurzen Entstehung ziemlich reich. Von alten Garten ausgehobene Bäume und exotische Sträucher welche im März 820 erst verpflanzt wurden, dienen den Unternehmer gewiβ zur Ehre. Die Bäume und Sträucher sind mit englischen Wegen nach den natürlichen Systhem in Gruppen zusammengestellt. :| Die übrigen […] biennis und perenne Stauden Pflanzen stehen in Breten reichenweis die ein Hauptweg theilt, wo von die eine Seite die 10 ersten Classen und Ordnungen, die andere Seite, die Übrigen enthällt. Um den Wasserbehälter stehen in einen Halb Zirkel die Orang[erie]. Pflanzen in Sommer in die Erde mit den Töpfe eingesenckt. Der Wasserbehälter wird zu Sumpfpflanzen dienen. Rechter Hand beim Eingang die neu gebauten Glaβhäuser in eine HalbZirkelform machen die beiden Flügeln, und in der Mitte der Hörsaal der Studirenden. Diese Glaβhäuser sind mit Zugcanele Wölbungen in untern Grund. Lezteres dient sehr gut zur Aufbewahrung der Brennmaterialen und allen andern in Garten Abfallenden Unrath so lange aufzubewahren, bis es auf einmal weggeschaft werden kann. Nachmittag mit den Herrn Gärtner den Fürst Arembergischen Garten besucht. Es bestehet aus einen ziemlich groβen Küchengarten in verwilderten Zustande und einer englischen Anlage ohne Rheinlichkeit und Geschmack. Die Haupt Zierde war darinn eine collection gefüllte […] die stärkste Pinus strobus [200]  und Gelditschien vielleicht horrida [201]  welche ich noch gesehen habe.

         Den folgenden Tag besuchten wir die Baumschule des Herrn van Mons, die blos neue Sorten erzeigen zum Zweck hat. Es werden nehmlich gute oder von edlen sorten Saamen-Körner gebauet; diejenigen welche sich noch zwey oder drey Jahren durch das schöne Holz eher dornen, die gröβten Blätter, und durch den ganzen Wuchs auszeichnen, werden herausgehoben, neu versezt und zum Fruchttragen gezwungen. Ist die Gattung der Mutterfrucht treu geblieben oder in etwas verändert, aber doch gut und schön, so wird von derselben Frucht wieder Saamen angebaut, und so bis in die 4te Generation fortgefahren, die auf solche Art behandelt in der Folge, ihrer Mutter immer getreu bleiben sollen, und durch gute Körner fortgepflanzt werden können, wo durch die Fruchtbarkeit und ein gröβer Alter solche Bäumen erreichen. So entstehen die neuen Varietaten welche die bis hero bestimmten Gattungen auf die Art Cultur immer mehr verwirren, und man würde bei solche Versuche nie ein festes System aufstellen im Stande seyn, weil die zu kleinen Abweichungen diesen Varietaten auf keinen festen Character sich beziechen können, nach jene eion verwechselter Standort, ein fremder Boden, eine andere Lage und der gleichen Ursachen von ihren zu wenigen entscheiden den Character abweichen machen. Selbst bei den Genuβarten sucht er alles zu bastardieren.

         In Umgang mit diesen Gelehrten ist mehr zu lernen, als in seiner Baumschulen. Ein Unglückfall der Herr van Mons betroffen hat, war auch seine Baumschule in Brüssel nach Verlauf eines Jahres ganz abräumen. Sie enthiellt bei 80000 versetzbare Stämme, und dieses hinderte auch sein Vorhaben die weiteren Beobachtungen an deren er schon gegen zwey Jahre arbeitete, weiter fortgesetzen und in Druck erscheinen lassen. Vor unserer Trennung erhiellten wir 3 Empfehlungen an die Horticultur Societat (sic) nach London von ihm. Er wird von den übrigen Professoren als Grossprechen geschildert, was wir auch in der Baumschule an Ihm wahrgenommen waren. Einen Apfel hat er auf die Baumann [202]  in Bolviller getauft. Diese Herrn haben mich ersucht wenn ich mit Herrn van Mons spreche, an dem sie mich auch adressirt haben, so soll ich mir Pfropfreiser von ihm ausbitten, und auf ihre Kösten nach Bollwiller expediren. Die Sorte von der Reinette de Baumann habe ich weder hier gesehen, noch weniger aber nach Bolwiller abschicken können, wahrscheinlich weil keine neue geschätzte Sorte nicht da war. Er hat sich wegen der Zeit entschuldigt, und versprach denen Herrn Baumännern die Sorten selbst abzuschicken.

        |: Zwey Stunden von Löwen in Wespelar ist die prächtige englische Anlage der Frau van Doren [203]  welche von Holland und Niederland für die schönste gehalten wird. Wir reisten mit Herrn Gerits hin, machten Bekantschaft mit den Gärtner der weder Botanie noch eine andere Wissenschaft in der Gärtnerey besizt, wir haben so viel von ihm profitirt daβ er aus überal herum führte und auch erfahren, daβ diese Dame selbst den Garten dirigirt. An Geschmack und Kunst fehlt es hier zwar nicht, noch an Reichtum schöner exotischer Pflanzen, und an Garten-Gebäuden, als Statuen, Monumenten, etc. wenn sie nur so eingetheilt wären, daβ ein jeder solcher schöner Gegenstand allein beobachtet werden könnte, und der Gedanke sich immer mit demjenigen beschäftige was man verlassen hat, bis sich wieder ein neuem Gesichtpunckt von was neuer für eine Art dem Auge vorstellt, und das neue Interesse hier zu finden sucht. Hier ist das Gegentheil, denn von 2 bis 3 Punckten liegt aller Zauber der Natur vor Augen, und man hat alles gesehen. Nähert man sich der einen oder der andern Parthie, wie viel verliert nicht der Gegenstand während, daβ man sich in voraus mit Ihm beschäftigt. An Seeichthum seltener Pflanzen übertreffen ihm wenige Garten-Anlagen. :| Der Eingang des Gartens ist über eine Brücke, welche auf steinerne canalirte Säulen ruht, die Geländer von künstlicher Schlosser Arbeit, deren Spitzen alle vergoldet sind. Der Eingang link sin Garten führt in ein Bosquet, wo Venus eine Muschel haltet in einer Hand und in der andern einen Kelch, weiter hin an einer schönen Aussicht ins Freye ein Chinesisches Paraplui mit Gemählden und Chinesischer Porcellainwasen. Apollo von Belveder von mehreren Punckten sichtbar und immer in ein anderer Stellung. Das chinesische Haus, (was von Paraplui gesagt wurde, gehört hierher), der Pán, eine Nympfe belaufend. Eine schöne Grotte mit mehreren schlängelnden Gängen, mit durch eine kleine Schiffart [!] und ein Wasserfall; auf der Seite in ein Gemach ein Hermaphrodit, die schöne Aussicht zum Schloβ und nach mehreren Parthien. Amor mit der Unterschrift qui que tu sois, voila ton Maitre, Il est, le fut, ou le doit étre. [204]  Der Vulcan. Ein Schief, dient zu einer Brücke, über den Canal. Das Elysium, wo in einem groβen Zirkel die Weiser älterer und neuerer Zeit als Büsten aufgestellt sind, in der Mitte ein Obelisque mit Inschriften, an den Gipfel eine Schlange ringförmig etc. Floras Tempel. Bachus & Venus. Psiche. Hercules. Das Orangehaus in Pauer als Speisesaal. Mereur und mehrerern Wasen aus cararischen Marmor in Basrelief. Um das Schloβ Wasser belebt von fremden Federvieh, worin sich auch das Schloss abspiegelt. – Von da kehrten wir nach Löwen zurück, von wo Herr Gerits seine Reise über Antwerpen, etc. und ich nach Brüssel nahm, wo ich seine Rückkunft erwartete. Auβer den schon erwähnten Gärten etc. während meiner ersten Durchreise im Monath März 821 habe ich bei meinem jetzigen längeren Aufenthalte noch folgende besucht: 1tens Der Schloβgarten zu Laken hat eine ausgedehnte englische Anlage, ist von keinen besonderen Vorzug. Das Orangenhaus eine schöne Bauart an der Seite des K[öniglichen]. Schloβes, muβ aber dieses Jahr wegen viele Fehler nachgebessert werden, der Hofgärtner Santer [205]  wegen der Conservation der schönen hier befindlichen Orangen Bäume den Hof-Architecten vorlegte. Die ganze Gärtnerey ist eingetheilt in Küchengarten, in die Anlage und in Blumengarten. Über jedes Fach ist ein Hof-Gärtner aufgestellt. Es ist weder von Pflanzen, weder [!] von Obsfrüchten eine Sammlung da.

         Beym H[errn]. Engler [206]  die Adresse abgeben und auf sein Landgut seine kleine Gärtnerey mit ihm durchgegangen. Dieser empfiehl mich zum H[errn]. von Piers in die Gärtnerey, wo die schöne Anlage und das Sortiment exotischer Bäume um Brüssel vor den übrigen Gärten den ersten behauptet. Was die schönen exotischen Bäume betrifft, stehen nach ihren Familien gruppenweis neben einander und nicht mit einander vermengt. Vorzüglich zu bemerken sind die Laurus sassafras [207]  und 3 especies von Liquidambar, [208]  deren ich nur eine kenne, eine Fagus pendula, [209]  eine fagus und Lonicera, [210]  Foliis varieg [211]  und von den übrigen Arten eine ganze Parthie mit gestriften Blättern. Die Wasserleitung, der schöne Rasen welcher von denen Canälen zur trockener Zeit bewässert werden kann und die Reinlichkeit ist eben auch eine Haupt Zierde darin. Den Plán hat der Eigenthümer (ein groβer Naturforscher) selbst entworfen. Eine Magnolia tripetala [212]  hatv 24 Schritt in Umfang, die in Freyen steht. Man schützt diese seltene Bäume vor dem Frost nur durch das Umwickeln der Hauptstäme und dickere Äste mit Stroh. Sträucher werden blos mit Laub ein Fuβ hoch von Bode rund herum bedeckt. Diese seltenen Bäume und Sträuchen haben alle einen Haide boden (Erica erde[213]  mit Laub erde vermengt, zum Grund gehabt, sonst würden sie auch nicht so schön da gestanden seyn.

6ten Abschnitt

Die Reise über Gent, Lille, Calais, Dovre [!], London, Ritschmond [!], Vindsor, London, Dovre, Calais, Amiens, Paris, Epernay

         Nach der Ankunft des Herrn Gerits säumten wir nicht lange unsere Pässe bei den k[aiserlichen]. k[öniglichen]. österreichischen und k[öniglichen]. englischen Gesandschaft zu unterzeichnen lassen, und die Reise nach der gnädigsten Instruction nach England zu unternehmen. – Unserer erster Aufenthalt war in Gent die k[önigliche]. Gärtnerey, mehrere Priwat Gärten und die Muséen der Universitaetzu sehen. Von den k[öniglichen]. Garten habe ich noch zu bemerken, daβ bei der jetzigen Durchreise die Agave americana [214]  in der Blüthe stand. Ist wegen ihrer seltenen Blüthe sehr merkwürdig, nachdem sie von 40 bis 100 Jahre lang damit wartet. Zu Eisenstadt in Ungarn habe ich sie doch stärker /:als die erste Blüthe davon:/ blühen sehen. Durch Empfehlung des Herrn Hofgärtners Mousche haben wir nach die starke Vermehrung der schönen Hauspflanzen besonders Camelien und der exotischen von Camelien, Rhododenrons, Calmien, Azalien, Peonien, Laurus etc. angesehen, deren Menge den Werth dieser sonst noch so gesuchten Pflanzen in den österreichischen Staaten, hier sehr vermindert. Durch H[errn]. Professor Hauf haben wir das naturalien Cabinet und ein Skeleten Samlung von Federvieh, Fische, und einige vier füβige Thiere was alles nur in kleinen war, besucht. Das Universitaets Gebäu wird ein pompeuses Gebäu werden.

         In Lille den ersten Telegraphen in der Action gesehen, und dessen Gebrauch erfahren. Halving [215]  war die Französische Gränze wo wir kurz und kleine ausvisitirt wurden. Die Anhöhe von Cassel wo wir auch Durchreisten, wird unter den schönsten Aussichten von Frankreich gerechnet; man zählt von einem Punkt bis 32 Ortschaften umher liegend.

         Unter die Merkwürdigkeiten von Calais am Bord des groβen Wasserelements gehörte. a) Die Ehrensäule von Louis 18 [216]  gegenüber seines ersten Fuβtrittes aufs feste Land von Frankreich. b) die Festung durch Cardinal Richelieu [217]  erbaut. c) Die Ebbe und Fluth welche wir hier bemerkt haben. d) Das erste Dampfschieff angefahren gesehen. Während unseres genöthigten Aufenthaltes haben wir unsere Sachen assecuriren lassen, und englisches Geld eingewechselt, und den Werth der verschiedenen Sorten kennen gelernt. Endlich gieng [!] das Dampfboth den 16ten um 11 ¾ Uhr vor Mittag,  und wir sind in Dower um 8 Uhr Abens angelandet. Der contraire Wind sezte die Schiffleute in Thätigkeit, und unter den Reisenden waren sehr wenige, die der sogenannten Seekrankheit entgingen, selbst solche waren durch das herumwerfen des Schifes durch die tobenden Wellen angegriffen, die bei gröβeren Seefahrten sonst verschont geblieben waren. Mit Segelschiffe ist man 14 Stunde lang von Calais bis Dovre gefahren, was man beim günstigen Wind 3 Stund zurücklegt. Nach geendigter Vistation fuhren wir den andern Tag von Dover ab, und auf dem Weg vermiβte Herr Gerits ein Paquet, verlieβ den Wagen, und gieng zurück, ich hatte alle seine Sachen auf den Wagen in der benachrichtigten Meinung daβ Herr Gerits eben da anfahren wird, wo ich, oder vielmehr daβ die Gelegenheit von Dover nach London auf einen bestimmten Platz immer ankommt. Durch die Verwechslung [!] der Wägn habe ich 3 Tage lang Herrn Gerits vermiβt. Durch die Adresse von Herrn Donner [218]  aus Brüssel unseren Assignation an das Haus Poland & Fils [219]  haben wir aus wieder gefunden und miteinander ein Zimmer in Soho Square durch Anempfehlung des Herrn Hunemann [220]  (ein sehr braver Deutscher) gemiethet.

         In den ersten 14 Tagen waren unsere Beschäftigungen mit Pässen sichrer zu stellen, die Empfehlungen abzugeben, und neuen für unseren Zweck zu erhalten. Wie folgt a) Beym k[aiserlichen]. k[öniglichen]. österreichiscehn Gesandten aus gemeldet. Der Fürst war mit dem König in Irland zu Doublin [!]. Der Gesandschafts Secretair H[err]. v[on]. Bauer [221]  gab aus eine Empfehlung an Herrn Weatherley[222]  der uns Adressen versprach und führe uns auf einige Plätze in Gewölber und auf Märkte. b) Nach dem war ich mit einer Adresse an den Königlichen Hofgärtner versehen und eine neue von H[errn]. Hunemann an H[errn]. Bauer (auch ein Deutscher) erhalten. H[errn]. |: Hofgärtner trafen wir nicht an, aber H[err]. Bauer führte uns in den K[öniglichen]. Botanischen Garten überal herum. Unter den warmen Pflanzen waren von groβer Collection und Schönheit die Palmen, worunter viele neue waren, die man sonst noch nicht hat in Europa.  Von Orangenhaus Pflanzen sieht man von seltenen Exemplaren eine Gattung noch Hunderten. Für Pflanzen aller Art ist auch England die Haupt-Quelle. In oeconomisch-botanischen Garten sind die Gräser in steineren carrées gepflanzt, um das Auslaufen der Wurzel zu verhüthen. In freyen […] Pinus cedrus de Libanon, [223]  von 2 ¾ Fuβ in Durchmesser, wie bejahrte Eichen, Pinus cembra, [224]  Magnolia grandiflora[225]  Cupressus horizontalis, [226] Camelien etc. als versuch welche die Winter mit Bedeckung sehr gut aushalten. Auβerdem erhöhen den Werth einige hier genannten Pflanzen als die ersten und Mutter von den übrigen in Europa zu seyn als Hydrangea hortensis, [227]  Beonia arborea, [228]  Rosa multiflora [229]  Salisburia adiantipholia. [230] :| In übrigen fremden Pflanzen kann sich das Aug einem Kenner von entfernten Gegend so wohl für die Seltenheit, Mehrheit und dessen üppigen Wuchs nicht genug ergötzen.

         c) Der Park von Ritschmond wird wegen seiner schönen Situation und der Natur-Anlage unter die schönsten von England gezählt. Die Anhöhe, welche die ganze Gegend frey darstellt mit der Verbindung der Themse bilden von allen Punckten neue Landschaften in Groβen, welche das ganze in einen Naturgarten darstellt.

         d) In Regenspark [!] die groβe Ausdehnung der Anlage, mit Baumschulen, einen kleinen Fluβ, einige hübsche Gebäude, aber die Anlage erst in Werden. Von Primroshill [!] übersieht man den ganzen Garten und mehrere umliegende Ortschaften.

         e) Bey der Horticultur Societat [!] unsere Empfehlungen abgegeben, und bei einem andern Besuch neue nach Kiu [231]  und nach Hackney versprochen.

         f) Mit der Gelegenheit die Adresse an Herrn Jordan [232]  abzugeben, haben wir die Dauer [233]  (ein Aufbewahrungsort der Münzen, Archiven, Gewähren und verbrecher groβer Häupte) und die Londner Dock oder Magazin der Schiffe, wo so viele Schätze von anderen Weltheilen [!] hier ausgeladen werden, gesehen. Es gehört zur Londner Compagnie. [234] 

         g) Der Heide [!] Park, James Park und Green Park dienen zur promenaden; sind nur wegen den schönen Rasenplätzen zu rühmen. Die Anpflanzung ist so schütter darein daβ man leicht jeden Baum und Strauch abzählen könnte.

         h) Bleckhid [235]  und Schottershill sehr starke gute Kastanien Alleen, Fagus castanea[236] 

         i) Greenwich ein prächtiges Hospital der Invaliden der Seeleute, in der Capelle der todte parade Wagen des Nelson. In der nähe eine berühmte Sternwarte.

         k) Wolvich [237]  [!] hat eine Ritteracademie. [238]  Diese Gegend ist warhaft in Hinsicht der Bauart, des cultivirten Bodens, und der vorbey flieβenden Themse ein Naturgarten. Gärten für sich allem sind nicht besonders.

         l) In Hakney [!] beim Herrn Lodiges & Sohn [239]  gröβter Handelsgärtner von England gewesen. Hier sind die Häuser und das Arrangement des Gartens in sehr Groβen ausgeführt. Die Häuser sind folgender Ordnung. |: 1tens Mehrere Vermehrungskisten zu warmen und kalten Pflanzen. 2tens Das groβe Palmenhaus gewölbt und mit zwey groβe Flügeln. Auf allen Seiten von Glas und durch mehrere Röhren kann in diesem Haus ein künstlicher Regen auf die Pflanzen gemacht werden. Beym Eingang dieses Hauses denkt man sich in einem Garten in Indien. Die Bauart und der Reichthum der Pflanzen übertrifft alle die ich bishero gesehen habe und vielleicht nicht mehr sehen werde. 3tens Die Neuholländische Häuser, wo die stärkeren Pflänzen in Grund gepflanzt und an der Rückwand angeheftet sind. Die jungen in Scherben gezogenen  stehen jetzt in Freyen, welche wegen der Mittagsonne vun Thuja [240]  Espaliren, Prunus lauro cerasus [241]  geschüzt sind. 4tens Ein eisernes und kupfernes Haus die nur in der Mitte scheidet. Das eiserne dient zur Conservation der vielen und fast baumartigen Camelien welches gegen Norden liegt. Das kupferne zu etwas wärmere Pflanzen gegen Mittag. Am nördlichen Haus machen die Fenster fast einen Bogen, an der Mittagseite einen Winckel mitgebrochenen Lichte, und dient zur Conservation der Ericen. Die Häuser werden hier alle mittelst Dampfröhren geheizt. Einige Menge kleinere Häuser und Kästen zur Conservation und Vermehrung geringerer Pflanzen, etc. fehlen nicht, die ihre Richtung nach alle Seiten haben. :|

         5te Die Schule für freystehende fremde Pflanzen ist eben so richtig und reich.

         m) Herr Schmidt [242]  Handelsgärtner beschäftigt sich blos mit Sachen die um und in London verkäuflich sind, wo das meiste nur für Blüthen die ins Aug fallen, bestimmt ist.

         n) |: In Dalston hat Herr Grange [243]  sehr starke Treiberey für den Handel von Pfirschen [244]  [!], Pflaumen, Weintrauben und Ananas. Ich glaube nicht, daβ diese Treibhäuser welche wir da gesehen haben wegen ihrer Weite und auf allen Seiten von Glas, zum sehr frühen Treiben geeignet wären wenn die Kälte unter den Eispunckt nach Reaumur [245]  nur auf 10 Grad herunter zeigt, und eine solche strenge einige Monathe lang eine Dauer hätte. Der Vortheil bei dieser Art Treibhäuser ist der daβ von beiden Seiten der Glasbänden so wohl Weinreben von auβer hinein gezogen und getrieben werden können, als auch andere Obstsorten als Pfirsich, Zwetschgen, Apricosen etc. und daβ die jenige welche an der Mittagseite der Fenster stehen, früher reifen, als jene die an der Nordseite der Fenster gezogen sind. :|

         Einige Häuser waren jetz [!] noch voll mit nicht ganz reifen Weintrauben. (3te September) Das sind die jenige, die nicht forcirt werden, durch Ofen Feyer, sondern nur natürlich unter Fenster die Zeitigung befördert, den in Freyen können sie nicht jedes Jahr zur Zeitigung. – Eine besondere Gattung Ananasfrucht haben wir hier gesehen mit 8 Beeren, von der Gröβe eines Menschenkopfes. Der Fürst Eszterházy lieβ davon Pflanzen nach Eisenstadt [246]  senden.

         n) In der Horticultur Societaets Versammlung wurden die eingeschickten Werke und Schriften publicirt und der Autor davon benannt. Wir haben aus Löwen von H[errn]. von Mons zwey an diese Societaet zu London abgeben, die auch bekannt worden sind. Nach gehaltener Anrede des Presidenten wurden einige Mitglieder untersucht um das Votum dazu gegeben, so ist es auch mit den Pflanzen die selten sind und mit den Blumen etc. Ein jeder sendet gerne etwas ein, um sich dadurch mehr bekannt zu machen, und seinem Product ein Ruhm zu verschaffen.

         o) |: Den Anderson botanic Garten [247]  der Pharmacie gehörig mit Herrn Hunemann und Herrn Schott [248]  der aus Brasilien hier ankam, und die Reise nach Wien zurück, besucht.  /:Herr Schott war 5 Jahre lang in Brasilien auf k[aiserliche]. k[önigliche]. österreichische Kösten Pflanzen zu schicken:/ :| – In diesen Garten sollen  die ältesten Pinus cedrus de Libanon stehen.

         p) Von da zum Herrn Handelsgärtner Colville [249]  & Sohn. Es hat hier sehr viel Häuser für Pflanzen, die aber meistens zum Markwerk auf bestimmt sind und in Freyen viele einjährige und perenne Pflanzen, die ins Aug fallen oder schön blühen.

         q) |: Mit Herrn Aiton [250]  k[öniglichen]. Hofgärtner die Gärtnerey in Windsor Castle angesehen, dann führte er uns auf die groβe Terasse des k[öniglichen]. Palais und in die k[öniglichen]. Zimmer. Die groβe Terasse von 1870 Fuβ lange, und von undenlicher Höhe gewährt von allen Seiten der weit ausgedehnten Gegend den schönsten Anblick, dahero wird es auch unter die Haupt Merkwürdigkeiten von England gerechnet. Um das Palais ist die Anlage und die schöne Vegetation der Bäume und der Rasengarnierungen auf einen Kalkboden sehr zu bewundern. Die vegetabilische Erde muβ zugeführt werden. Alle übrigen Parks dienen zu Promenaden, Viehweiden, und zur Schonung des Wildpräts. :| Mit einer Empfehlung von Windsor nach Frogmor in die Anlage der verstorbenen Prinzessin. Diese kleine Anlage ziert der schöne Geschmack, besondere Reinlichkeit, und der schöne Rasentepich sammt den seltenen darin sich befindlichen Bäumen. Der Rasen wird hier wie auch in andern gut unterhaltenden Gärten alle neunten Tag im Sommer abgeschnitten. Besteht aus zarten Gräsern, dahero ist auch der englische Rasen in andere Ländern so berühmt.

         Der Boden und Clima mag auch viel dazu beitragen, allein wenn keine besondere Sorge darauf verwendet wird, ist er eben so schlecht wie in Deutschland und Frankreich wo er vernachlässigt wird. Von da in die Treibereyen nach Comberland [251]  Lodges, wo vorzüglich ein Weinstock über welchen ein 72 Fuβ langes und 16 Fuβ breites Haus gebaut ist, merkwürdig war. Dieser einzige Stock lieferte dieses Jahr 1500 groβe Trauben mit blauen Beeren. Die Gattung soll in England entstanden sein, sieht der blaue Frankenthaler ganz ähnlich, die Engländer behaupten sie seye es nicht. Diese Gattung soll besser seyn zum Treiben als die Frankenthaler. Der Weinstock steht fast in der Mitte des Hauses, wo von der Boden mit Ziegeln ausgeflastert ist. Die Fruchtbringenden Reben werden nur am Spitze eingekürzt und die übrigen auf ein höchstens auf zwey zurückgesezt, um wieder junges Tragholz zu ziehen. – In Freyen sind die Trilagen bäume [!] anstatt auf Latten nur an der Mauer mit Tuch-ende oder mit Lederflecke angenagelt, und alles auf Früchte geschnitten; dahero sehen diese Wand oder Trilagen bäume sehr irregular und kränklich aus. Gegen die Wespen und Horniβe war hier ein Mittel angewendet, selbe anzulocken und in langhalsige Fläschen wo sie auf die Lockspeise  hineinkriechen, zu fangen.

         r) Ins Royal Cottage eine Stunde von Windsor führt eine prächtige Rüster Allée mit 4 Reihen. Hier ist ein schönes Bauern-Landhaus und in den Glashäusern die Rangirung zu einem Winter-Garten.

         s) Kiu (!) das zweytemal besucht, und die englische Anlage durchgegangen. In dieser ausgedehnten Anlage wird nur ein Theil, welcher mit schönen Pflanzen angepflanzt ist, reinlich unterhalten. Mehrere Tempeln ein Thurm auf chinesische Art und der gleichen Gebäude zieren noch diesen Garten. Der gröβere Theil dient zum Thiergarten, wo sich vieles Wild  aufhält.

         t) Durch Ritschmond nach Hampton Court sassirten wir den groβen Park mit Bosqueten, Kastanien und Linden Alléen. Vor dem Hamptoncourten Thore macht in der groβen Bassine die hohe Säule mit einer Gruppe (Bildhauer Arbeit) in der Mitte dieser Allee einen schönen Prospect. Thiere und Menschen beleben diesen Park.

         Der Schloβgarten zu Hamptoncourt ist besonders von Park abgetheilt. Die Anlage ist nach französischen Geschmack mit Bosqueten, Blumenrabatten, Rasen, steifen Wegen, Bassine und Statuen. Der darinn befindliche Irgarten (die Maze) hat so künstliche Wege, daβ man sich ermüdend ablauft ohne hinein oder heraus zu finden. Dann miteinander die k[önigliche]. Gestütsabtheilungen und Pferde Racen angesehen. In der Rückreise Herschel[252]   groβen Telescopen zu Schlau [253]  uns zeigen lassen und in Twikenham [254]  die Anlage von Pope (der Schöpfer der Naturgärten) wo man kaum Spuren mehr von dem sieht, was einstens unter dem groβen Naturforscher gewesen seyn mag, gesuchen.

         u) In Hemmersmith [255]  den Haupt Handelsgärtner James Lee [256]  meine Empfehlungen abgegeben, und seine ausgedehnte Gärtnerey besucht. Von der Sammlung der Ericas ist er der stärkste, dann haben wir auch die stärkste Arocaria edulsae [257]  /:eine sehr theure und seltene Pflanze:/ hier gesehen. Camelien beim 30 Species, die auf verschiedene Art vermehrt werden. Die Hauptvermehrung ist aber auf die einfache durch Ablatiren. In den kalten Häusern waren vorzüglich die in Freyen Grund stehende Exemplare der Glycine chinensis, [258]  Pittosporum chinensis, [259]  Ligustrum lucidum, [260]  Taxus nucifera, [261]  Mimosa glaucosa & pubescens[262]  Hakea glabra[263]  Mimosa longissima [264]  und Erica verticillatea[265]  Melaleucas[266]  Proteen[267]  Diosmen[268]  Mimosen, und andere sehr rare Pflanzen in groβen Anzahl jede Sorte prächtig rangirt.

         v) Die Herrn Witley, Brames & Milne [269]  zu Fulham treiben einen ausgedehnten Handel mit Sämereyen, und perennirenden Blumen, Bäumen und Sträuchen. Von ihren Catalog habe ich mehrere in Freyen ausdauernde perennirende Blumen und exotische Bäume etc. angezeichnet, die Herr Gerits bei der Ankunft der englischen Schiffe mit den fremden Sämereyen von welche man in London nicht Saamen ziehen kann, in kleinen Dosis in Sämereyen an die gnädigste Herrschaft abschicken wird.

         w) In Mile End hat Herr Archibald Thomson [270]  eine sehr groβen Terrain welcher Meistens zur Saamenzucht bestimmt ist. Das übrige ist exotische Baumschule und auch etwas Hauspflanzen. Zwey Salisburia adiantipholia stehen da in starken Mausdicke. Sie wird hier durch Ablegen vermehrt. Die Vermehrung der Arten Magnolien en gros ist hier sehr wichtig. Es existirt bei ihm auf eine neue Magnolia, der er seinen eigenen Namen zur Species getauft hat. Eine starke Laurus camphora [271]  von ungefähr 10 Zoll in Diameter ist noch zu bewundern. Wegen ihrer Höhe war sie zur Vermehrung abgeköpft.

         x) |: Bey Herrn William Podley [272]  ist noch zu bemerken die starke Obstreiberey. Der groβe Weinstock hat in einem Jahre 2272 vollkommene groβe Trauben getragen. Dieses Jahr als wir ihm sahen war nicht so viel davon wie auf jenen in Nord Cumberland Lodges. Hier ist der Weinstock auβer dem Haus gepflanzt, und die Hauptrebe durch die Mauer hineingeleitet. Das darüber gebaute Haus hat 72 Fuβ länge, 20 Fuβ breite, dreyleichen schön gezogen und groβe Weinstöcke wie ich in Berlin beim Kecht[273]  in Harlem und um dessen Umgebung, dann in England in diese zwey Haupt-Gärtnereyen gesehen habe, scheint die Cultur wirklich auf einer höheren Perfection gestiegen zu seyn, als in denjenigen Gegenden, wo die Temperatur und Clima für den Weinstock geeignet ist. :|

         y) Eine Erwähnung verdienen noch die in der Stadt sich befindlichen freyen Plätze mit kleinen eingefangenen Gärten (Square) genannt.  Man zählt in London gegen 40, die mit unter sehr schön und auch ziemlich groβ sind. Die Meisten sind mit Monumenten geziert. Vor meiner Abreise aus London (den 14 September) haben schon viele davon den Winter ankündigt. Auβer einigen darauf berechtigten müssen sich so wohl die Fremden als auch die Eingeborenen begnügen, wenn sie von auβen hinein sehen können. Diese Square dienen zur Promenade der Stadt.

         Der herannahende Herbst erinnerte mich London oder England zu verlassen, und die Reise nach der vorgeschriebenen Instruction in die Gegend von Champagne vor der Leesezeit einzutreffen, zu unternehmen. Ich verlieβ London den 14 September, und war gesonnen einen andern Weg von London nach Frankreich zu nehmen. Da aber die übrigen Fahrten nicht so gewiβ immer abgehen, um wegen stürmischen Winden auch öfters Wochen lang zu warten, und zu Wasser verschlagen werden kann; so enderte ich mein Vernehmen durch dem Rath mehrerer erfahrener Männer, und nahm mein Weg anstatt nach Havre de grace [274]  wieder nach Calais retour.

         In Calais meinen alten französischen Paβ wieder erhalten, und die Reise über Abbeville, Boulogne, bis Amiens ohne Aufenthalt fortgesetzt. Da meine Adresse an die Gebrüder Quevreux [275]  Saamenhändler abgegeben, und nebst einer neuen Empfehlung 3 sehr empfohlen Kenarten als Probe mit einer kleinen Nota erhalten. Es ist kleiner Botanischer Garten zum Lyzeum gehörig und der Bullevar mit Ulmus campestris [276]  zur neuen Promenade angelegt.

        |: Nach einer zwey Tag langen Aufenthalt in Paris besuchte ich den Jardin du Roi, und schaffte mir einige empfohlenen Bücher an, wo ich dann nicht säumte in die Gegend von Champagne in der Furcht der baldigen Weinlese zu eilen. :| Den 21 September erreichte ich Epernay als dem Stapelplatz des Champagner Weinhandels, und der vorzüglichste Weinwachs in der Umgebung wo ich meinen Zentralpunckt fixirte. Die alten Bekannten in Epernay, Ay, etc. aufzusuchen, von ihnen die Culturart in allen Zweigen auszuforschen, und durch sie wieder neue Bekanntschaften zu machen war mein Haupt Bestreben der ersten Zeit, welches nur die Gelegenheit verschaffte durch eigene Erfahrungen und durch den Umgang mit Sie die Gegenstände näher kennen zu lernen.

         Was ich von dem Weinbau auf dem Felde erfahren und gesehen habe, ist theils bei meiner ersten Aufenthalt in Champagne in diesen Auszug schon berührt werden, und theils auf die eingeschickten Relationen zurückgeführt; ich beschränke daher blos auf die Weinlese, auf die verschiedene Zubereitung des Weins, auf die Güte und Eigenschaft der Weine von den verschiedenen Ortschaften, und auf die Kellerarbeiten weitere Beschreibung [!].

         |: Der Wein ist der gröβte Reichthum und die ergiebigste Quelle des Departements der Marne in der Champagne und der Gegenstand eines beträchtlichen Handels im In und im Auslande. Es werden in alle 5 Arrondissemens von dem Departement Reben gepflanzt und cultivirt, aber der Wein ist nur von zweyen, nehmlich von Rheims und Epernay im Auslande so geschäzt und gesucht. Die weiβen Weine haben besonders den groβen Rhum durch ihre Delicatesse und durch ihre Mousse. Einige rothe Weine zeichnen sich auch aus durch ihre Zärtheit und schöne Farbe die unter den Namen Oeil de Perdrix [277]  und La Rose bekannt sind. Die vorzüglichstne Trauben-gattungen, von welche dieser Wein gemacht wird, sind die Pinceaux, Morillons und Meuniers.

         Die Plant dorés eine schwarze Gattung und Epinettes eine weiβe werden zum weiβen Wein ohne Unterschied untereinander gepflanzt und bei der Leese vermengt. Diese Mischung soll für Moussirende sehr empfehlend. Die schwarzen halten den Frost und den Ragen in der Leesezeit mehr Wiederstand, zietigen auch früher was ein groβer Vortheil ist in kalten Sommer, aber in warmen sind sie wegen ihrer frühen Zeitigung zum weiβen Wein nicht zuträglich weil der Färbestoff bei der geringsten Drückung den Saft färbt, weniger moussirt aber der Wein spirituosen wird. Die weiβen Trauben geben eine Leichtigkeit, Gewürz, und wie man sagt noch mehr Mousse, dahero sind die besten Champagner Mouss-Wein von weiβen und rothen Gattungen nach Verhältniss mit einander vermengt.

         Um einen  sehr weiβen Wein von rothe Trauben zu machen, braucht man viel Vorsicht; man wählt nicht allein die schönsten und reifsten Trauben dazu, sondern es werden bei der Leese die vertrockneten oder verfaulten Beere noch fleiβig abgezupft. Sie werden dann in geflochtene Körbe welche auf beiden Seiten am Rüken eines Pferdes angemacht sind, nach der Presse gebracht, und so viel möglich alle Quetschung und die sterke darauf wirkende Same verhüthet, damit sich nicht die Gährung vor dem Presse einstelle. Es muβ dahero mit den Pressen geeilt werden, und man preβt zwey bis dreymal nach dem der Most seine süβe und helle noch hat, oder bis er sich nicht färbt. Diese geben dan die Auswahl der übrige gewonnene Most, welcher schon gefärbt ablauft, wird schon unter die geringere Gattungen genommen, und auch noch Boutteillen gezogen. :| Der lezte Ablauf wird unter den geringen rothen Wein wo alles durcheinander gelesen wird. Dieser giebt dem noch Kraft und güte, weil sie alle ausgesuchte Trauben waren. Zum rothen Wein das ist den feinen Oeil deperdeaux und La rosé sammelt man die Trauben eben mit der Vorsicht als bei den weiβen Wein; man behandelt sie eben so unter der Preβe, aber vor dem als sie unter die Preβe gethan werden, kämmt man sie gewöhnlich ab, und läβt man sie in einer Kufe zu gähren anfangen bis er sich halb färbt, oder je nach dem man den Wein die Farbe geben will. Die Kämme und die nicht ganz trocken ausgepresten Trestern werden mehrentheils gedört, und zum Brennen wie Torf gebraucht. Der davon gebrannte Brandwein welcher sie und wieder gebrannt wird, ist sehr schlecht, denn die Trestern werden zu trocken ausgepreβt.  

         Die schöne Farbe des Rosé sucht man auch in einer Gegend von Champagne noch zu fabriciren mit eingesottenen Hollundersaft und Weinstein, der die Farbe länger und schöner erhalten soll, als jener den man hat durch die Fermentation der Beeren die Farbe gegeben.

         |: Der Glauco oenometer [278]  welcher sowohl zur Bestimmung des in Moste enthaltenen Zuckerstoffes und zur Kenntniβ des Augenblicks wo der Most von der Kufe abgelassen werden muβ, als auch zur Bestimmung der specifischen Schwere oder des Alcohols in der vergohrnen Saft oder gemachten Weins dient, wird von mehrerer erfahrnen Weinbergsbesitzern mit guten Erfolg angewendet. Ich habe dieses Instrument von den Erfinder mit der Beschreibung über dessen  Anwendung angeschafft. :|

         Der erhöhete Preis des Champagner Mouss-Weins kommt nicht nur von der Güte und der Auswahl oder von der vielen Mühe die vor der Expedition dazu erfpordert wird, her, sondern auch von den Verschiedenen Phenomens welche die Mousse hervorbringen oder vernichten und der Gefahr des groβen Verlustes. Die Proprietair rechnen allgemein 15 bis 20 Boutteillen bei 100 die zerspringen und öfters auch 30  und 40.

        |: Die wahren Eigenschaften des Champagner Mouss-Weins sind so wenig bekannt, daβ sie bishero noch nicht können genau erklärt werden, und die Proprietairs nicht immer für die Mousse dahero garantiren können. Von einem Faβ in einem Tag in Boutteillen den nehmlichen Glas abgezogen, im Keller auf den nehmlichen Platz gelegt und überhaupt alle gleich behandelt moussirt eine Bouteille auch solche Höhe und in einer solchen Direction, während eine andere wenig und öfters gar nicht moussirt. Diese Weine verlieren auch in mancher Jahreszeit ganz ihre Eigenschaft.

         Die Mousse-Weine während gewöhnlich in März nach der Weinleese auf Bouteillen gezogen. Die Fermentation fängt dan gemeiniglich in Huni schon an, und dauert ganzen Sommer fort; ist aber heftiger während der Blüthezeit wenn die Beeren sich zu färben anfangen und während der Leesezeit das heiβt wenn die Trauben gut reif sind. In diesen Epoquen leiden die Proprietairs den gröβten Schaden durch das zerplatzen der Bouteillen. :|

         Es giebt auch in Champagne einen Wein der weniger moussirt, aber hingegen mehr Geist hat. Dieser ist in guten Jahren höher in Preis als der stark moussirende, weil er mehr Absatz findet. Man ist noch so weit die Qualitaet der Mousse nach der Jahreszeit mit einer Bestimmung zu sagen, welchen der Wein von Champagne erlangen wird, wenn er die Bouteillen kommt, die Erfahrung hat doch einige Bemerkungen darüber entschieden, welche ich hier anzugeben für richtig halte. In den Jahren wo die Temperatur warm genug ist, daβ die Trauben zur vollkommenen Reife gelangen können, wird der davon gewonnen Wein geistiger, es ist dann selten daβ die Mousse stark sey. In solchen hingegen wo die Zeitigung der Trauben weniger begünstigt wird, erhalt [!] man einen flüchtige, weniger gefärbten und folglich weniger geistigeren Wein, der aber durch die starke Mousse den groβen Verlust der Bouteillen verursacht. Die moussirenden Weine verlieren auch öfters das Geistige und die Zartheit während der Wein in eine gröβere Fermentation der Mousse übergeht. Endlich wenn die Trauben nach einigen Reif in Herbst eine nicht ganz vollkommenen Zeitigung erlängt haben, gewinnt man einen Wein der geistig genug ist, und stark mussirt. Aus diesen läβt sich folgern, daβ die Qualitaet der Mousse mit dem in Wein enthaltenden Alcohol in verkehrten Verhältniβ steh, und daβ diese beiden Eigenschaften miteinander verbunden den kostbarsten Wein würden geben wenn die Fermentations Stoffe oder das Kohlensaure [!] Gaz in den Trauben durch einen Frost der die Pores der Trauben zusammenzieht, verhindert wird, und die Zeitigung einen bestimmten Grad der Vollkommenheit erlangt hat.

         Wie die Bouteillen im Keller übereinander gelegt sind setzen sich unten die in Wein enthaltenden fremdartigen Theile auf den Bouteillen in verschiedenen Form bald Punckte, bald Strahlen, bald Streifen, oder auch kleine Sternartige Figuren an, nach den verschiedenen Form diese Phenomens wollen einige die Stärke oder die Mousse des Weins erkennen. Ich habe diese beim H[errn]. Lochet gesehen.

        |: Die weiβen Weine von Champagne wrden nach folgenden Range classificirt: a) Sittery, die Farbe etwas gelblich und der Geschmack trocknend, was ihn caracterisirt; wird nur in England sehr geschäzt, er moussirt nicht. b) Der berühmteste Mousswein, der um den Vorzug von Sillery streitet. c) Mareuil by Ay wird unter den Namen von Az verschickt. d) Hautvillers, diese hat nicht mehr die groβe Reputation, ist nur ½ Stund von Ay. e) Pierry, etwas geringer als von Ay. Der Wein aber viel trockner, dauerhafter, und hat einen Grundgeschmack von den Kiesel wo er wächst. f) Dizy, geht unter den Namen von Ay. g) Epernay hat einige Lagen die den von Ay gleichen. Cramant, Avise, Oger, Menil etc. sind viel geringer, und die beste Lage giebt nur einen Wein von zweyten Classe. Die übrigen Weinbergen geben nur mit einer Auswahl besseren Wein als der Ordinairen.

         Von rothen Weine sind Verzy, Verzenay, Mailly et St. Basle unter dem Namen Bergweine die Besten. Von Buzy rühmt man die Zartheit und giebt man den erstern an der übrigen Qualitaet nichts nach. Clos de St Thierry hat eine Ähnlichkeit mit dem Burgunder, das ist de Haute Bourgogne, Hautvillers, Mareuil, Dizy, Pierry, Epernay sind mehr bekannt durch ihre weiβe Weine als rothe; einige Proprietaires pflanzen aber nichts als rothe Trauben, und sie gewinnen durch diese Auswahl einen vortrefflichen rothe Wein, der aber den resten schon nachgiebt. Noch geringere unter die zweyte Classe gehörigen sind Taissy, Ludes, Chigny, Rilly, Cumieres. Die übrigen sind dritte und 4te Classe als Villedemange, Ecueil, Charmery, St Thierry, aber Clos St Thierry ist erster Classe, Trigny, Chemay, Douillon, Villefranqueux, Hernonville, Avenay, Champillon, Damery, Vertus, etc. :|

         Vor dem als die auf Bouteillen gezogen werden können, müssen sie eine Zeit in Fässer liegen, wo sie alle fremdartigen Theile von sich selbst absetzen und sich reinigen, oder werden mittel angewendet entweder durchs Abziehen, durch Hausenblase, oder durch das Pietschen, die Fässer hin und her rollen, etc. die Weine zu klären.

         Über die Vortheile die Gährung des Mostes in einer verschlossenen Kufe oder in einem Fasse zu leiten, giebt eine kleine Instruction richtigen Aufschluβ, welche ich bei den Transport einschlieβen werde. Die Anwendung dessen habe ich auch in der Rheingegend gesehen, und eine Erwähnung darüber gemacht.

Eine sehr übliche und gute Presse, welche ich hier zu erst gefunden habe, lieβ ich wegen ihren Vortheil zum rothe Wein abmodelliren, und mit einen Transport der Vorzüglichsten Rebensorten aus der Champagne abschicken. Die übrigen Weinpressen sind auch bei uns bekannt, auβer einer Art, welche Chaptal [279]  auch anzeigt, die nicht sehr zweckmässig ist.

Eine Methode verschiedene Liquere anzusetzen habe ich in Epernay beim H[errn]. Barrois [280]  gesehen. Man sagt an mit Ribes nigrum, [281]  Rubus odoratus, [282]  Fragaria, [283]  Prunus arten, [284]  Abricosen, [285]  Mandeln, [286]  Mentha, [287]  […], Artemisia, [288]  und die gleichen, theils wegen der Farbe, demwegen Geschmack und Gesuch, theils diesen Brantwein etwas Liquerartiges durch Auflösung einer Qualitate Zucker zu gebn.

Nach dem der Most in Keller aufbewahrt wurde, und die Hauptarbeiten bis zum Übergang in Wein beebdigt waren, verlieβ ich mit mehereren erhaltenen Empfehlungen die Gegend von Champagne, und hielt mich über Winter in Paris auf.

7ter Abschnitt

Die Reise nach Paris und ihren Umgebungen

Von Epernay bis Chateau Thierry trifft man an den Mittagliegenden Ansehen längst der Marne sehr viel Weinberge; dessen Producte aber den unter den Namen Champagner sehr weit nachstehen. Sie gehören schon unter den dritten und vierten Rang welche in Ausland gar nicht bekannt sind.

An den Ebenen vor Paris Gemüβ Felder [!] sind en gros und Spargelzucht. In Paris nächst den Jardin du Roi ein Zimmer über Winter gemiethet und den Aufenthaltsort für die Gärten so viel als sich in solcher Jahreszeit zu thun und zu beobachten läβt, und für die Theorie, Sprache, und der Beschreibung meiner Reise gereicht.

1)           |: Jardin du Roi et Museum d’histoire naturelle. Diese in Europa für die Naturgeschichte und Gärten berühmteste Anstallt durch die besonder Erlaubniβ des Herrn Professors v[on] Thouin [289]  öfters besucht. :| Die Entheilung der Quartiers von Garten ist folgend. Drey Hauptabtheilungen durch Alléen und breiten Gängen getrennt, scheiden nach der Länge die Schulen oder Quartiers, die Breite nach sind sie irregular, aber in 5 Abtheilungen. – Beym Haupt Eingang vor dem Gitter  ist die mittlere Abtheilung a) Culture de plantes medicinales pour le sauvees maldes in ganzen und abgetheilten Bettern, nach dem eine oder die andere Gattung mehr gebraucht wird. b) Eine vertiefung oder Niveau mit der Seine, der Rand garnirt mit Pflanzen von verschiedene Sträucher dient zur Preparation der Erde, welche von Garten zusammengeführt wird. c) Reservoir eines Arborets für die Erhaltung einer Collection. d) e) (sic) Die zwey kleine Quartiers sind zur École de Botanique gehörig.

Linke Hauptabtheilung a) und b) Arboret von Laub und Nadelholz. Unter den Nadelhölzern sind die neuergrünenden Sträucher, Bäumen, und die Schatten liebenden Gräser c) Saamenschule von Sträucher und Bäumen. d) e) Rasen mit hochstämmigen Arboret. – Rechts die Hauptabtheilung a) Unter den Allée-Bäumen eine Erde Separation jeder Haufen mit den Etiquette bezeichnet. b) Die École d’agriculture pratique besteht aus einer Schule von verschiedener Baumzucht als erstens aufgestellte Exempeln von allen Bäumen und Sträucher welche zur Ballisade der Mähre und Henken dienen. Zweytens Exemplare von der Trilagen-Baumzucht von ersten Jahr bis in das Sechste. Drittens Kesselbaumzucht, 4te Pyramidenbäume. 5te Eine Darstellung auf vielerley Art die Bäume sich ziehen lassen; deren Formen durch das Propfen, Ablactiren, oculiren, oder zusammenwinnern mehrere Stämme gebildet werden können. 6te Die Schule auf wie vielerley Art das Propfen oder Veredeln verrichtet werden kann. Über diesen Veredlungsarten hat Herr Professor Thouin ein Werk mit dargestellten Kupfern herausgegeben. c) École de plantes dans l’économie rurale & domestique. Von dieser Schule habe ich den Catalogue von Herrn Professor Thouin erhalten, dann ich abcopirte; welche das löbliche Institut Georgikon sehen kann, was in der Pariser Sammlung dieser Art existirt, und von dem, was das Georgikon besizt, und zu Paris fehlen möchte, von beiden Seiten durch Correspondenz die Vervollkommnung einer selichen Collection erreicht werden kann. Diesen Antrag hat Herr Thouin mir selbst gemacht.

d) |: Ecole des Arbres fruitiers qui croissent sur le sol de la France. [290]  e) Ecole botanique, Glaβhäuser und die Bassine, welche theils zu Sumpfpflanzen und theils zum Gieβen dienen. Die Etiquettes in der Ecole de botanique sind mit gefärbten Streichen oder Zeichen bezeichnet, welche den Gebrauch der Pflanze anzeigen, als roth giebt an, die medizinischen Pflanzen, grün die zur Nahrung dienenden, blau zu verschiedenen Gewärben, gelb, zur Zierde. Schwarz, zur Giftpflanzen gehörig. :|

In der Anlage hinten diese Gärten ist vorzüglich zu bemerken der Pinus Cedrus de Libanon mit voll hängenden Früchten (Zapfen). Er ist von auβerordentlichen Stärke, der Gipfel wurde bei der Belagerung von Paris durch einen Canonen Kugel abgestossen. Auf der Anhöhe wo von man einen groβen Theil der Stadt übersieht ist ein Pavillon mit einer Sphaere, und ein Meridienne mit einen Brenglas, welcher in der zwölften Stunde einen kleinen Kanon abbrent. In den Jardin de botanique von einem Gitter umgeben sind die Pflanzen in Classen, Ordnungen, Geschlechte und Arten nach der Methode des Gelehrten Jussieu [291]  eingetheilt. Die Muséen, Cabinets, Bibliothecke, die Menagerie der seltenen lebenden Thiere bereichen noch den Jardine du Roi. 13 Professores lehren hier die Naturgeschichte von allen Zweigen.

2ten |: Le Jardin du Luxembourg. Diese berühmte Baumschule ist nach der Zerstörung und Aufhebung der Karthause, wo die gröβte Baumschule von Europa existirte durch die Veranstaltung des Ministers Graf von Chaptal zu einer Pepiniere national errichtet worden. Durch seinen Antrieb wurden aus den Departements junge Leute hierher geschickt und die Obstcultur so wohl  nach der Theorie als auch nach der Praxis zu erlernen. Dieser Cours findet von 15 Februar angefangen bis 15 October immer statt. Jetzt in drey Course getheilt, und jeder Course dauert zwey Monath, welche die Gegenstände in der Zeit der practischen Arbeiten abhandeln. :|

Die Schule welche blos für die Mutter bäume bestimmt ist, enthaltet eine groβe Sammlung von Obst und Weinsorten wie es aus dem angeschaften Catalog zu ersehen seyn wird. Die Kernfrüchten als Apfel, Birne, Quintten, Mispel, welche sich unter den Messer gut ziehen lassen, sind pyramidenförmig; das übrige samt Steinfrüchten Hochstämig an Trilagen oder Zwergartig, nach der Beschaffenheit einer jeden Gattung. Die Pfirsichen Colletion ist an der Stand oder Trilagen mit einen besonderen Schnitt und schön gezogen. Sie werden nicht eher als vor dem Aufbruch der Blüthe Knospen wegen den späten Frühjahrs Frösten geschnitten.

Die gröβten Collection des Weinrebensortiments ist doch auf der andern Seite in der groβen Baumschule aufgestellt, welche sich bis auf 500 Varietaten belaufen. In der groβen Baumschule sind das Obstsortiment oder vielmehr die veredelten Bäume verkäuflich. Der Herr Director, welcher auch die Vorlesungen giebt heiβt Hervey. [292]  |: Das Werk über das Rebensortiment von Garteninspector Bosck [293]  wird nicht herausgegeben. Wie ich von Herrn Thouin gehört habe, so werden die darauf verwendende Auslagen wegen der Abbildung aller Sorten von dem Ministern nicht ratificirt, und der Herr Posck will es auf seine Rechnung nicht herausgeben. :| Andere sagen auch es fehlt in an Kenntnissen zu dieser Auflage. Der Volksgarten von Luxembourg besteht aus Alléen, Rasenparthien, Rabatten, und Schönen Statuen, sammt einen schönen 8 EckigenTeich. Er ist nach französischen Geschmack und sehr reichlich unterhalten. Man läβt die Linden-Allée-Bäume nicht zu Mansdicke den Schaft wachsen worden als Sie ausgehauen werden, und mit halbausgewachsen gegen 2 bis 2 3/4 Zoll [294]  dicke Bäumen angepflanzt.

3tens |: In der Garten der Tuillerie sind auβer den zahlreichen künstlichen marmoren Statuen, Teichen, oder Bassins vor dem Palais die schönen Rasenplätze eingefaβt von perennierenden Blumen und Sträuchen /:wahrscheinlich in Sommer mit blühenden einjährigen Blumen:/. Diese Parthien sind mit eisernen Gitter eingefangen, damit sie geschuzt sind. Hinter jene kommen die Alléen welche auf dem Platz Louis XVI führen, und von da erreicht man die Champs-Elysées, den gröβten Volksgarten von Paris ausmacht. Es ist an der Masse der Menschen und Gewühl sammt der Anlage eine Ähnlichkeit mit dem Wiener Prater. :|

In dem Gebäu der Tuillerie sind sehr schöne Orangerien und etwas andere Pflanzen zu sehen. Die Glaβhäuser sind gegen der Seine zu.

4tens Herr Cels [295]  Handelsgärtner beschäftigt sich blos mit Glashauspflanzen. Sein Etablissement ist ziemlich ausgedehnt, ich glaube es sind mehr als 10 Glaβhäuser da, die aber zur Ersparung der Heizung sehr eng und unansehnlich aussehen. Er besizt eine starke Sammlung und die raresten Pflanzen. Sein Handel nimmt sehr ab, und treibt nicht mehr das gröβte Geschäft. Wegen den eingeschränckten Räume können hier keine Pflanzen in Freyen gezogen werden. Man sagt er hätte auch eine Baumschule die beträchtlich seyn soll.

5ten |: Herr Noisettes [296]  hat einen augedehnten Terrain. Sein Handelszweig besteht aus der Obst- und exotischen Baumzucht sammt einer reichen Collection warmer und kalten Hauspflanzen. In der Pomologie hat er vielen Verdienst, und seine Baumschule sehr gerühmt. In den Bon Jardinier welches alle Jahr neu aufgelegt wird, hat er die Cultur der Pepiniére [297]  ausgearbeitet. :| Die Eintheilung seiner Pepiniére Grupenweis nach der Idée eines englischen Gartens. Die exotischen stehen in jeder Gruppen mehrere Genera  und Species sortirt, besonders solche die sich durch Ableger, Wurzeltriebe, und Stöcklinge vermehren lassen. Jene Obst und exotische Bäume, Sträuchen etc. welche aus Kernsaamen gezogen werden müssen, und auf eine oder die andere Art vermehrt oder veredelt worden sind, stehen mit ihren Etiquetten in Reichen wie in einer regulaeren Baumschule, sind aber eingefaβt mit exotischen Pflanzen, die das regulaere ganz verbergen. Die Wege geschlaugelt wie in einer englischen Anlage.

|: 6tens Beym Herrn Bourseau [298]  (ein Pflanzen liebhaber) trifft man warme und kalte Hauspflanzen die an Seltenheit und Gröβe der Exemplaren die bishero gesehenen in Paris alle übertreffen. Ein kaltes Haus worin die Pflanzen von besonderer Stärke in freyen Grund stehen ist von allen Seiten mit Glas; Hat die Form wie Herr Lodiges das groβe warme Haus, aber dieses ist viel kleiner. Das zweyte ist eine Orangerie Haus, welches nur in Winter sichtbar ist. In Sommer stehen diese Orangen Bäume untern freyen Himmel, und in freyen Lande. :| Die Übrigen sind an einen langen Terasse für kalte und warme Pflanzen bestimmt, und unter diese Terassen Gewölbe mit Fenstern und Thüre, die zu verschiedenen Garten Vorrath und zur Conservation geringerer Pflanzen dienen, welche in Sommer in freyen Grunde zur Zierde ausgestellt verpflanzt werden.

|: Vor dem Gebäu an der Ebene mehrere schöne blühende und seltene Bäume, und Sträucher; auf einer langsam erhebender Anhöhe eine Rosencollection. Diese kleine Anlage zieren (!) noch ein schöner Teich mit ablaufenden Wasser, Rosenplätze und mehrere Statuen. Die gröβte Ravenalia madagascariensis [299]  soll hier von Europa stehen. Die stärkste Arocaria [300]  von Paris und ein Camelia japonica flore pleno albo [301]  mit mehr als 100 Knospen. Dieser Pflanzenliebhaber verkauft von denen Vermehrungen nichts, sondern vergröβert seine Collection entweder durch Tauch oder durch Ankauf. Eine kleine Pfirsich und Weintreiberey ist noch hier zu sehen, die aber wie überhaupt in Frankreich die Treibereyen unbedeutend sind. :|

7tens |: Der Garten zu Malmaison verlohr nach dem Tode der Josephine Bouharnais allmählig seinen Reichthum und seine Pracht verlor, zeigt nur Spuren jetz, von dem was meistens war! Einige seltene Exemplare die beim Verkauf wegen ihrer Stärke nicht haben können von freyen Lande herausgehoben werden, und die untere Partie gegen der Hauptstrasse nach St Germain welche bishero noch immer in guten Stand erhalten wird, gehören auch jetzo noch unter die schönsten von Frankreich was englische Anlage betrifft.

Von dem Haupt Thore an theilen sich mehrere Alléen inzwischen schöner Rasen, und die mittlere führt zu den prächtigen nicht sehr groβen Schloss. Vor dem Schloss in der Mitte des Gartens fäng sich die englische Anlage mit schönen Wasserleitungen ungezwungenen Gängen, und die einzelnen nicht dicht noch bundten hingeworfenen Grupen an, welche sich immer mehr erweitern, und manigfaltigsten schönen Landschaften /:verbunden mit der näheren Umgebung, und in Garten der einfachen Gebäuden, schönen Glaβhäusern, Statuen, Büsten alles mit groβen Geist ausgeführt:/ dem Auge darstellen. :|

Ein Glaβhaus ist noch sehr reich an Pflanzen und schön gebaut. Die Abtheilungen sind mit kleinen Bassins und Steingruppen von Pflanzen verwachsen geziert. Es ist Theras artig. In die zweyte Abtheilung steigt man über mehrere Treppen und der heitere Theil dient zu Wohnungen.

8tens |: In französischer Anlage ist Versailles wegen ihren merkwürdigen Wasserkünsten, und die künstlichen Bildhauer arbeiten an Statuen sammt andere verschiedenen Gruppen, angelegt durch die berühmten Lenotre [302]  vielleicht der erste in Europe in seiner Art. Petit Trianon ist in englischen Geschmack. Grand Trianon auch nach französischen Art. Diese drei schönen Garten sind in eninen ausgedehnten Terrain mit einander verbunden. Von den K[öniglichen]. Küchengärten Ananas Treiberey und Baumschulen die sich hier befinden, habe ich in der Relation von December 821 samt der Anlagen das wichtigste angemerkt. :| Noch ausführlicher ist alles in der Description de Versailles et de ses environs [303]  welches ich mit angeschaft habe.

9tens In St Cloud sind auβer den Parc und dem Thiergarten die schöne Orangerie /:aber doch nicht so stark wie selbe zu Versailles:/ dann die groβe cascade und die aber 90 Fuβ springende Fontaine die Haupt Merkwürdigkeit. Ein Theil von Park ist dieses Frühjahr und Herbst 821 nach englischen Geschmack umgestalltet worden.

|: 10tens Der Garten zu […] der Princesse von Vaudémont [304]  wurde vergröβert und in Herbst 821 und Frühjahr 822 ganz in einen englischen Park umgestaltet. Wegen der shönen Situation an der Seine und der Umgebungen welche die schönsten Gegenden um Paris darbiethen gehört er unter die ersten um Paris der groβen Küchengarten, eine hübsche Rosen Collection und die Menagerie von Federvieh bereichen noch den Garten. :| Die neue Anlage ist ohne Plan nach den Idéen der Princesse und des Herrn Garteners […] gemacht werden.  

11. In […] hat Herr Godfroy [305]  Handelsgärtner eine beträchtliche Sammlung von Glaβhauspflanzen und einer pepinier. Besonders verdient angemerkt zu werden sein Rosen Sortiment und die Cultur der Nadelhölzer. Ich habe hier die meisten Pinus cembra, [306]  Pinus cedrus di Libanon, Pinus halepensis, [307]  Pinus palustris [308]  Juniperus disticha [309]  etc. durch verschiedene Art in der Vermehrung gesehen. Die Nadelhölzer selbst die gemeinsten Gattungen werden in Töpfen gezogen weil sie auβerdem bei der Verpflanzung sehr schwer anschlagen.

12. Die Gemarkung von Vitry hat mehr als die Hälfte ihres Terrains angelegte Baumschulen von Obst und Zierde oder Alléen dienlichen Bäumen und Sträucher. Die veredelten Stämme sind meistens […]. Einige cultiviren auch Himbeere, Stachelbeere, Johannisbeere, Rosen, unde dergleichen. Mit guten Erfolg wird diese Cultur von denen bewohnern betrieben und die Gegend durch diese Pepiniers abwechselnd mit Korn einen Naturgarten eingestalltet. Es liegt zwey Stund auβer Paris.

13. |: Der Garten von Duc d’Orléans [310]  zu Neuilly ist in Werden. Es sind über 100 Arpent /:ein Arpent [311]  ungefähr ein Joch:/ zu dieser Anlage bestimmt werden. Die zweyte Anlage in Paris gehört unter die schönsten der Gegend von Paris. :| Schade nur daβ auf weitere Unterhaltung zu wenig verwendet wird.

14. |: Conservatoire des Arts et Metiers alles ist hier der Kunst und Wissenschaft zur gröβerer Vervollkomnung des Erwerbes gewicht die Machienen welche auf mich Bezug hatten waren nebst den schon erwähnten Preβmodellen ein Distillationsapparat erfunden von Eduard Adam [312]  wo Man den Geist nach der fast erwünschten Grad auf die erste Distillation erhalten kann, und die Arbeit beim Brennen auβerordentlich beschleunigt wird. Eine Abbildung über diese Machiene habe ich in einer Distillations Beschreibung Diese Beschreibung führt noch an das Apparat des Herrn Solimani [313]  und des Herrn Derosne [314] ; diese zwey lezteren sollen noch mehr perfectionirt seyn als das erste von Eduard Adam. Ich konnte es aber in Conservatoirs des Arts et Metiers [315]  nicht finden. :|

15. An Herrn Vilmoren [316]  K[öniglichen] Saamenhändler meine Adressen abgeben, von wo ich mehrere durch seine groβe Correspondenz wieder zu erhalten gedanke.

16. Auβer diese habe ich noch besucht a) das Cabinet d’histoire naturelle und das Museum d’anatomie. b) die Bibliothek du Roi,  c) das Musée Royal, d) Cabinet de Medail e) den berühmten Friethof /:Cimeteries:/.

ff.81-147

  1. Ma: Lednice, Cseh Köztársaság.
  2. Herreich (?-?), Hauser (?-?) udvari kertészek, azonosthatatlan.
  3. Tulipánfa.
  4. Hárs.
  5. Cédrus.
  6. Tud. Aigeiros, lombardiai nyárfa.
  7. Madárberkenye.
  8. Lifka (?-?), azonosíthatatlan.
  9. Rohrer, Joseph: Versuch über die deutschen Bewohner der österreichischen Monarchie. Theil 2. Wien, 1804. 198-199.
  10. Marx (?-?), azonosíthatatlan. Marxra több hivatkozás is található a Morvaországi és Sziléziai Gyümölcstermesztő Társaság 1820-as években kiadott közleményeiben (Mittheilungen der k. k. Märisch-Schlesischen Gesellschaft).
  11. Breiter (?-?), azonosíthatatlan.
  12. Andrée, Christian Carl (1763-1831), Szászországból költözött Brnoba (Brünn), az Oekonomische Neuigkeiten szerkesztője, a Juhtenyésztő Társaság titkára.
  13. Kahl, (?-?), azonosíthatatlan.
  14. Schrack (?-?), azonosíthatatlan.  Szerző feltüntetése nélkül közzétett cikksorozatban littaui gyógyszerészként említik: Zustand und Fortschritte der Obstbaumzucht in Mähren und Schlesien. Mittheilungen der k. k.  Mährisch-Schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brünn 1821. I. 133-134.
  15. Ma: Litovel, Cseh Köztársaság
  16. Itt: egyveleg
  17. Hilvety, Johann Franz (1768-?), tanácsos, a sziléziai Lichnowsky hercegi birtokok inspektora.
  18. Ma: Oława, Lengyelország
  19. Rigai len.
  20. Treviranus, Ludolf  Christian (1779-1864), botanikus, egyetemi tanár, a növényi bőrszövet felfedezője.
  21. Liebich (?-?), azonosíthatatlan, a botanikus kert főkertésze. Göppert, H. R.: Beschreibung des botanischen Gartens der Königlichen Universitäts Breslau. Breslau, 1830. 25.
  22. Mohaupt (?-?), azonosíthatatlan.
  23. Friesner (?-?), Lippert (?-?), mindkettő azonosíthatatlan. .
  24. Ma: Polkowice, Lengyelország.
  25. Ma: Nowe Miasteczko, Lengyelország.
  26. Ma: Nowa Sól, Lengyelország.
  27. Morvaországi eredetű protestáns közösség, mely a Habsburg rekatolizációs kényszer elől vándorolt ki porosz területekre.
  28. Ma: Syców, Lengyelország.
  29. Ma: Zielona Góra, Lengyelország.
  30. Ma Gera része, Türingia.
  31. Crossen an der Elster, Türingia.
  32. Link, Heinrich Friedrich (1767-1851), vegyész, botanikus, egyetemi tanár, a berlini botanikus kert igazgatója.
  33. Otto, Christoph Friedrich (1783-1856),  botanikus, a berlini (királyi) botanikus kert felügyelője, utóbb az Allgemeinen Gartenzeitung kiadója, szerkesztője.
  34. Willdenow, Carl Ludwig (1765-1812),orvos,  botanikus, dendrológus, a Kitaibel Pállal is kapcsolatban állt.
  35. Steiner, Georg (1774-1834), Charlottenburg főkertésze.
  36. Lenné, Peter Joseph (1789-1866),  a porosz királyi kertek igazgatója, az angol tájkertészet meghatározó személyisége a Porosz Királyságban.
  37. Kecht, Johann Siegmund (?-?), borászati szakíró. Verbesserter praktische Weinbau in Gärten und vorzüglich auf Weinbergen c. munkája több kiadásban is megjelent.
  38. Kranzler (?-?), azonosíthatatlan.
  39. Helyesen: Oxhoft, vagyis három „berlini vödör”, egy „berlini vödör” kb. 63 liter. Block, Walter: Messen und Wägen. Ein Lehr- und  Handbuch insbesondere für Chemiker. Leipzig, 1928. 7. Lehrmann tehát alábecsüli, mivel egy „soproni vödör” az 84 „halbe”, azaz metrikus rendszerben kb. 70,75 liter. Használatára lásd: Schwartner, Martin von: Statistik des Königreichs Ungern. Th. 1. Ofen, 1809. 304. 
  40. Helyesen: Krutisch, Friedrich Dietrich Jacob (1778-1833), dinnyetermesztésre specializálódott porosz udvari kertész Sanssouciban 1817 és 1833 közt.
  41. Jacobi, Johann Carl (1770-1831), porosz udvari kertész. Az ananász termesztésével kapcsolatos eredményeihez lásd: Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preuβischen Staaten. Bd. I. Berlin, 1824. 164.
  42. Morsen (?-?), azonosíthatatlan.
  43. Sello, Friedrich (1789-1831), botanikus, utóbb a brazíliai flóra kutatója.
  44. Sello, Johann Wilhelm (1756-1822), Sanssouciban híres faiskolát alakított ki, melyből oktatási céllal egyházi elemi iskolák számára is küldtek csemetéket. 
  45. Helyesen: Nietner, Carl Friedrich (1766-1824), a potsdami Neues Palais kertésze.
  46. Krausnick, Carl Friedrich (1786-1859), udvari kertész. Munkásságát Nietner hatásával együtt elemző írás: Dietrich, Albert: Bericht über die Pflanzen-Ausstellung. Allgemeine Gartenzeitung 12 (1844) 27. 213.
  47. Voss, Joachim Heinrich (1764-1843), udvari kertész, Lenné kertigazgató apósa.
  48. Szász-Anhalt tartományban található település, mely a korban különleges parkjáról volt nevezetes, s amelynek kialakítására III. Lipót Frigyes (1740-1807) herceg életében került sor. A herceg tanulmányútjai hatására számos újítást, reformot vezetett be államában. A wörlitzi parkot 1813-ban megnagyobbították, fejlesztették. A herceg tevékenységéhez ld.: Hirsch, Erhard: Die Dessau-Wörlitzer Reformbewegung im Zeitalter der Aufklärung. Personen – Strukturen – Wirkungen. Tübingen, 2003.
  49. Schoch, Johann Georg Gottlieb (1758-1826), tájkertész, szakíró, tervező. III. Lipót Frigyes révén hosszabb tanulmányutat tett Angliában és Franciaországban. Hírnevét a következő munkával alapozta meg: Versuch einer Anleitung zu Anlegung eines Gartens im Englischen Geschmack. Leipzig, 1794.
  50. Amerikai ámbrafa.
  51. Amerikai mocsárciprus.
  52. Piramistölgy.
  53. Amerikai vöröstölgy.
  54. Fűzlevelű tölgy.
  55. Babérmeggy.
  56. Helyesen: Juniperus thyoides, lat.,  atlanti fehér cédrus.
  57. Helyesen: Myrica cerifera, lat., amerikai viaszbokor.
  58. Louise (1776-1810), sz. Mecklenburg-Strelitz hercegnő, III. Frigyes Vilmos  (1797-1840) porosz király felesége.
  59. Töltésen vezető út.
  60. Erdmannsdorf, Friedrich Wilhelm (1736-1800) által tervezett korai klasszicista kastély.
  61. Mulató kert
  62. Baents (?-?), azonosíthatatlan.
  63. Campe, Julius Johann (1792-1867), kiadó, szerkesztő.
  64. Poniatowski, Józef Antoni (1762-1813), lengyel herceg, a török háború alatt II. József szárnysegéde, utóbb a Napóleon által létrehozott Varsói Hercegség hadügyminisztere. A lipcsei csatát követően a visszavonulás során vízbe fulladt.
  65. Breiter, Eduard (?-?) lipcsei kertész, kereskedő.
  66. Egres.
  67. Pohl, Johann Friedrich (1768-1850), botanikus, gazdasági szakíró, a Lipcsei Egyetem technológia professzora. 1809 és 1844 közt szerkesztette az Archiv der Teutschen ÉLandwirtschaft c. folyóiratot.
  68. Frege, Christian Gottlob (1778-1858), a lipcsei Frege Bankház egyik kiemelkedő alakja.
  69. Azonosíthatatlan.
  70. Tyúkhúr, gyomnövény.
  71. Károly Ágost (1757-1828), a mecénás nagyherceg, Goethe alkalmazója.
  72. Vénusz légycsapója.
  73. Kókuszpálma.
  74. Swietenia mahagoni, lat., karibi mahagóni.
  75. Hangafélék. Ide tartozik a Joachim Conrad Loddiges (1738-1826)  által Angliában meghonosított, majd a szigetországi minta alapján az európai díszkertekben is népszerűvé váló Rhododendron, lat.
  76. Eyserbeck, Johann Rudolf (1765-1849),  főkertész. A weimari kertészet teljes alkalmazotti listáját lásd: Herzoglich-Sachsen-Gotha- und Altenburgischer Hof- und Adreβ-Kalender auf das Schaltjahr Christi 1824. Gotha, 1824. 17.
  77. Nem eldönthető, hogy a frankfurti Manskopf Sarasin kereskedő és bankár dinasztia melyik tagjával találkozott, vajon Jacob Philipp (1777-1859) vagy Jacob Wilhelm (1788-1851) az említett személy.
  78. Metzler, Friedrich (1749-1825), ügyletei ekkor már államkölcsönök folyósítására is kiterjedtek.
  79. Bethmann, Simon Moritz (1768-1826), a francia háborúk idején a Habsburg uralkodó és az orosz cár számára is folyósított kölcsönöket, a Rotschild család mellett a kor uralkodóházainak legfontosabb hitelezője.
  80. Frankfurt-am-Mainban egy Ohm megközelítőleg 1,43 hl.
  81. Seitz, Karl Ludwig (1792-1866), a bajor királyi kertek felügyelője. 1830-ban tette közzé Münchenben Katechismus der Obstbaumzucht c. népszerűsítő munkáját.
  82. Reisert, (?-?), azonosíthatatlan.
  83. Bode, Christian (1752-1826), udvari kertész.
  84. Wolf (?-?), Meller (?-?), azonosíthatatlan.
  85. Pickel, Johann Georg (1751-1838), orvos, vegyész, würzburgi egyetemi tanár. Javaslatára alkalmaztak füstölőket a tavaszi fagykárok megelőzésére a Würzburg környéki szőlőkben.
  86. Ehhez a metszéshez pontos értelmezésként lásd:  „Die Rebstöcke stehen gewöhnlich im Quadrat in einer Entfernung von 4 Schuh, haben 3-4 Schenkel, welche meist 1-1 ½  Schuh lang sind. In der Regel 2, zuweisen auch 3 Schenkel, welche das stärkste Rebholz haben, bekommen Bogreben von 6-8 Augen, ist aber das Rebholz schwach, so läβt man einen oder 2Schenkel ruhen und in diesem Fall werden nur Zapfen von 2 Augen angeschnitten.” Metzger, Johann: Der Rheinische Weinbau in theoretischer und praktischer Beziehung bearbeitet. Heidelberg, 1827. 146.  
  87. Appel (?-?), azonosíthatatlan.
  88. Wieder (?-?), azonosíthatatlan.
  89. Miocén kori eredetű homokos talaj. Magyarországi fellelhetőségéről leírást olvaható: Schams, Franz: Topographische Beschreibung von Peterwardein und seinen Umgebung. Pesth, 1820. 69.
  90. Helbart (?-?), azonosíthatatlan.
  91. Ma: Bad Cannstatt.
  92. Reicherd (?-?), azonosíthatatlan. A d vagy t alternatív alkalmazása esetén sem azonosítható Johann Friedrich Reichert weimari udvari kertésszel.
  93. Posch (?-?), azonosíthatatlan.
  94. Richter, Friedrich (?-?), udvari kertész.
  95. Mussely (?-?), azonosíthatatlan. Az 1856-ban Stuttgartban kiadott Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart részletes leírást ad parkról és a kertről, s megemlíti, hogy a párizsi eredetű Mussely hozott kaktuszt Stuttgartba. i.m. 208-210.
  96. Hartweg, Johann Andreas (1777-?), 1805-től a karlsruhei királyi kert felügyelője, 1825-től 1842-ig igazgató.
  97. A fajta listájához lásd: Metzger: Der Rheinische Weinbau i. m. 35.
  98. Metzger, Johann Christian (1789-1852), badeni területen tevékenykedő kertész, tájépítész, a heidelbergi kastély, illetve az egyetemi botanikus kert felügyelője.
  99. Magnoliaceae, lat., hegyeslevelű liliomfa.
  100. Gingko biloba, lat.,  páfrányfenyő. A fenti elnevezés Richard Anthony Salisbury (1761-1829) botanikusra utal.
  101. Amerikai ámbrafa.
  102. Tapadó borostyán.
  103. Weiler báróné (?-?), azonosíthatatlan.
  104. Stengel (?-?), azonosíthatatlan.
  105. Helyesen: Biebrich.
  106. Hertling, Gisberta Deel von (1763-1845), bárónő, Philipp von Hertling báró özvegye
  107. Petz, (?-?), azonosíthatatlan.
  108. Kuibert, (?-?), azonosíthatatlan.
  109. Sprenger, Balthasar (1724-1791), szakíró, ampelológus. Hivatkozott munkája: Sprenger, Balthasar M.: Vollständige Abhandlung des gesammten Weinbaues und anderer daraus entstehenden Producte. Bd. I-III. Stuttgart, 1766-1778.
  110. Helyesen: Kleberrot vagy Kleerot, botri coloris trifolii rubri. Frisch, Johann Leonhard: Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch. Berlin, 1741. 128.
  111. Helyesen: Kiedricher .
  112. Helyesen: Diez.
  113. Diel, Adrian (1756-1839), orvos, gyógyszerész, pomológus.
  114. Ma: Bad Ems.
  115. Miksa Sándor (1782-1867), Wied-Neuwied hercege. Baron von Brausberg álnéven számos tanulmányutat tett, Alexander von Humboldt példája nyomán két évig végzett gyűjtést Dél-Amerikában.
  116. Római szentély.
  117. Sinning, Wilhelm (1792-1884), udvari kertész, a bonni egyetem botanikus kertjének felügyelője
  118. Parazsat tartalmazó füstölő edény.
  119. Schloss Dyck, a Rajna vidékének egyik látványos vízi vára
  120. Salm-Reifferscheidt-Dyck, Joseph (1773-1861), herceg, korának elismert botanikusa. Parkja növényállományáról rendszeresen katalógusokat tett közzé.
  121. Funke (?-?), azonosíthatatlan
  122. Jussieu, Antoine-Luarent de (1748-1836), francia botanikus, a Muséum national d'Histoire naturelle igazgatója
  123. Weyhe, Maximilian Friedrich (1775-1846), düsseldorfi egyetemi tanár, botanikus.
  124. Vontatott uszály. Németalföldi használatáról lásd a kortárs leírását: Erdmann, Johann: Die Landwirtschafltlichen Gewerbe in ihrer nützlichen Verbindung mit dem Feldbaue durch eine zweckmäβige Musteranstalt dargestellt… Neustadt a[n] d[er] O[rla], 1823. 68.
  125. Goll, Johan (1756-1821), amszterdami kereskedő és bankár, a Goll & Co. vezetője, ismert műgyűjtő.
  126. Helyesen: Haarlem.
  127. Storm (?-?), azonosíthatatlan.
  128. Acalypha amentacea, lat., rezes szépcsalán.
  129. Aristolochia  grandiflora, lat., farkasalma.
  130. Anemone, lat., szellőrózsa.
  131. Ranunculus asiaticus, lat. , ázsiai boglárka.
  132. Primula auricula, lat., cifrakankalin v. medvefűkankalin.
  133. Amaryllis belladonna, lat., amarillisz.
  134. Crocus, lat., kerti krókusz.
  135. Közönséges bükk .
  136. Éger.
  137. Nyárfa.
  138. Tilia americana,Lat., amerikai hárs .
  139. Azonosíthatatlan.
  140. Velling (?-?), azonosíthatatlan.
  141. Splittberger (?-?), azonosíthatatlan.
  142. Schneefogt (?-?), azonosíthatatlan.  Tevékenységéhez lásd: Miltitz, Friedrich von: Handbuch der botanischen Literatur für Botaniker, Bibliothekare, Buchhändler und Auctionatoren, mit Angabe der Preise und Recensionen. Berlin, 1829. 391.
  143. Storm Henry (?-?), azonosíthatatlan .
  144. Theodor (?-?), azonosíthatatlan.
  145. Rosenkrantz (?-?), azonosíthatatlan.
  146. Henry (?-?), azonosíthatatlan .
  147. Nem eldönthető, hogy vajon Arie Cornelis van Eden (1766-1836) vagy Jan Arie van Eden (1795-1858) virágkereskedőre utal Lehrmann .  A nevesebb németalföldi virágkereskedők listájában lásd: Bosse, J. F. W.: Vollständiges Handbuch der Blumengärtnerei. Bd. I. Hannover, 1840. 168.
  148. Havasi cirbolyafenyő.
  149. Fagus sylvatica purpurea, lat., vérbükk
  150. Moen (?-?), azonosíthatatlan.
  151. Yucca elephantipes, lat., pálmaliliom.
  152. Paratölgy
  153. 1 bécsi öl  - 1,896m.
  154. Tromp, Maarten (1598-1653), holland tengernagy
  155. Marnix d’Aldegonde, Elizabeth (?-1608), Filips van Marnix, heer van Sint-Aldegonde (1540-1598) németalföldi teológus és politikus lánya.
  156. Helyesen: Hein, Piet Pieterszon (1577-1629), holland admirális és kalóz.
  157. Vilmos (1533-1584), Nassau-Dillenburg grófja, 1544-től orániai herceg. A spanyol uralom elleni németalföldi szabadságharc vezető személyisége, 1584-ben merénylet áldozata lett.
  158. Groot, Hugo de (1583-1645), jogtudós
  159. Dalen, Cornelis (1766-1852), orvos, természettudós
  160. Helyesen: Schiedam.
  161. 1 vödör – 10,9 l.
  162. Mussche, Jean-Henri (1765-1834) a genti egyetem főkertésze. Hírnevét Hortus gandavensis c. 1817-ben Gentben megjelentetett művével alapozta meg.
  163. Lankmann (?-?), azonosíthatatlan.  A Fortsetzung des Allgemeinen Teutschen Garten-Magazins 1820-ban J. Bertuch szerkesztésében kiadott ötödik kötete tartalmaz utalást arra, hogy különleges burgonyát árusít. I. m. 159.
  164. Camellia, lat., kamélia
  165. Helyesen: Burtscheid.
  166. Helyesen: Leutesdorf.
  167. Helyesen: Piesporter.
  168. Nell, Christoph Philip von (1753-1825), porosz kereskedelmi tanácsos, birtokos.
  169. Populus nigra var. italica, lat., fekete nyár.
  170. Helyesen: Hetzerath.
  171. Klotz, Johann Karl (1782-1848), gyapjúkereskedő.
  172. Welker (?-?), azonosíthatatlan.
  173. Lauter (?-?), azonosíthatatlan.
  174. Sietsch (?-?), azonosíthatatlan.
  175. Helyesen: Flörsheim.
  176. Természetes cukorfok mérő.
  177. Elzárt terület.
  178. Zeyher, Johann Michael (1770-1843), botanikus, kertész, aki 1830-ban Mannheimben adta közre illusztrált művét Der Schwetzinger Garten in malerischen Ansichten címmel.
  179. Weyher (?-?), Steichel (?-?), Humane (?-?), mindhárom azonosíthatatlan.
  180. Tilia platophyllos, lat., nagylevelű hárs.
  181. Wimpfen (?-?), Bastard (?-?), mindkettő azonosíthatatlan
  182. Valószínűleg magyar holdra utal, vagyis 1 hold – 1600 négyszögöl.
  183. Baumann (?-?), azonosíthatatlan.
  184. Gombolyító üzem.
  185. Koechlein (?-?),  azonosíthatatlan.
  186. Jacob (?-?), azonosíthatatlan.
  187. Lochet (?-?), azonosíthatatlan.
  188. Moët, Jean-Rémy (1758-1841), borkereskedő, ampelológus, habzó borral kereskedő borház tulajdonosa.
  189. Helyesen: Ay.
  190. Roger Janet (?-?), azonosíthatatlan.
  191. Hajszálgyökerek
  192. A pontos cím: Moyens simples et naturels, prouves par l'Experience, pour augmenter la Quantite du Vin en France, sans en diminuer la Qualite par un Officier de Cavallerie en activité. Paris, 1821.
  193. Helyesen: Pinot.
  194. Feltehetően az ausztriai Morgen értéket veszi alapul, mely 5755 m2-nek felel meg, s ennek kétszerese valóban közelít az egy hektár négyzetméterre számítható értékéhez.
  195. Columella, Lucius Junius Moderatus (4?-70?), hispániai születésű római földbirtokos, szakíró. Munkásságát a 15. század elején fellelt kolostori kéziratok alapján kezdték szélesebb körben terjeszteni, s a következő évszázadok során több kiadásban is közzétenni. Német nyelvterületen átfogó válogatást tett közzé Johann Matthias Gesner (1691-1761) Lipcsében 1745-ben Scriptores Rei Rusticae veteres Latini Cato, Varro, Columella, Palladius, quibus nunc accedit Vegetius de Mulo-Medicina et Gargilii Martialis fragmentum címmel.
  196. Nem terem meg mindent minden föld.
  197. Gesner: i.m. 864. „Midőn szőlőt ültetsz, próbáld ki, hogy milyen ízű.”
  198. Adelmann, Joseph Franz von (1788-1860), orvos természettudós, löweni egyetemi tanár.
  199. Mons, Jan Baptist van (1765-1842), természettudós, orvos, mezőgazdász. Autodidaktaként képezte magát, míg a gyógyszerészeti vizsgát letehette. Harminchárom évesen a Société de Physique Experimentale de Bruxelles titkárává választották.
  200. Amerikai simafenyő.
  201. Euphorbia horrida, lat., tövises kutyatej.
  202. A Baumann fivérek, Joseph Bernard (1775-1859) és August (1779-1867) híres kertészeti vállalkozást működtettek Haut-Rhin megyében, a Rajna bal partján elterülő Bolwiller-ben.
  203. Helyesen: Kasteel Drie Torens. Utalás Laurens, Jean Charles (1750-1838), Spoelberch vikomt feleségére, Henriette Marie d’Olmenre (1763-1836).
  204. „Akárki légy, itt van Mestered, ő az, vagy ő kellene legyen”.  Idézet: Voltaire Poésies mêlées, XLIII.
  205. Santer (?-?), azonosíthatatlan.
  206. Engler (?-?), azonosíthatatlan.
  207. Babérfa, amerikai lázfa.
  208. Amerikai ámbrafa.
  209. Szomorú bükk.
  210. Loncféle.
  211. Citrusféle.
  212. Ernyős liliomfa.
  213. Hanga féle.
  214. Közönséges agávé.
  215. Helyesen: Halluin.
  216. XVIII. Lajos (1814-1824), francia király.
  217. Richelieu, Armand Jean du Plessis de (1585-1642), kardinális, XIII. Lajos főminisztere.
  218. Feltehetően a Donner Bankház alapítója, Conrad H. Donner (1774-1854) közbenjárására utal.
  219. Poland & Fils, azonosíthatatlan.
  220. Hunemann (?-?), azonosíthatatlan.
  221. Bauer (?-?), azonosíthatatlan.
  222. Weatherley, Henry Oswald (1770-1843), kereskedő, utóbb a Gerics Pál által rendelt modellek, műszaki leírások, katalógusok közvetítője. Gróf Széchenyi István révén már korábban is kapcsolatban állt gróf Festetics Lászlóval. Ld. a Weatherley által Trieszten át Keszthelyre továbbított, s az általa összeállított lóápolással és patkolással kapcsolatos eszközök 1820. augusztus 4-én Londonban kelt listáját.  MNL OL Festetics Lt Növénytermesztés, vetésforgó, műtrágyázás, talajvizsgálati jegyzőkönyvek 1799-1940 P 275 139. d. VII. 113. fol. 23.
  223. Libanoni cédrus.
  224. Havasi cirbolyafenyő.
  225. Örökzöld liliomfa.
  226. Olasz ciprus.
  227. Kerti hortenzia.
  228. Cserjés begónia.
  229. Sokvirágú rózsa.
  230. Ld. 98. sz. jegyzetet.
  231. Helyesen: Kew, Lehrmann a fonetikus alakot adja meg.
  232. Jordan (?-?). azonosíthatatlan
  233. Helyesen: Tower.
  234. London Co., melyet I. Jakab 1606-ban kiadott királyi pátensével hoztak létre.
  235. Helyesen: Blackheath
  236. Linné által a bükkfélék közé sorolt szelíd gesztenye, Castanea sativa, lat.
  237. Helyesen: Woolwich.
  238. Royal Military Academy, alapította II. György 1741-ben.
  239. Loddiges, Joachim Conrad (1738-1826), német származású kertész. Számos mediterrán és trópusi dísznövény angliai meghonosítása fűződik a nevéhez. A fiaival közösen működtetett családi kertészet Hackney-ben, a Mare Streeten müködött, Fia, George (1784-1846), további elismerést szerzett a családi vállalkozásnak.
  240. Thuja,
  241. Prunus laurocerasus, lat., balkáni babérmeggy.
  242. Gerics Pál a Directiónak küldött 1821. október 15-i jelentésében maga is részletesen beszámol a Hackneyben  szerzett tapasztalatitól, s említi John Smith (?-?) kertészt. További információhoz lásd:  Desmond, Ray: Dictionary of British and Irish Botanists and Horticulturists, Including Plant Collectors Flower Painters, and Garden Designers. London, Talyor and Francis, 1994.
  243. Grange, James (?-?) kertész, vállalkozó Dalstonban.
  244. Helyesen: Pfirsichen.
  245. Nulla Celsius fokon.
  246. Kismarton, Sopron vármegye.
  247. Anderson, William (1766-1846), a Chelsea Botanic Garden kurátora, a Horticultural Society tagja.
  248. Schott, Heinrich Wilhelm (1794-1865), a Schönbrunn kertésze, fiatalon gyűjtőutat tett Brazíliában.
  249. Colville (?-?), azonosíthatatlan.
  250. Aiton, William Townsend (1766-1849), mezőgazdász, szakíró, a kew-i Royal Botanic Gardens igazgatója.
  251. Helyesen: Cumberland.
  252. Herschel, Friedrich Wilhelm (1738-1822), hannoveri származású brit csillagász, zeneszerző, a Royal Society tagja.
  253. Helyesen: Slough.
  254. Helyesen: Twickenham.
  255. Helyesen: Hammersmith.
  256. Lee, James (?-1824), skót származású kertész, azonos nevű apja alapította a családi vállalkozást.
  257. Helyesen: Araucaria edulis, Lat., pálmafenyő.
  258. Kínai kékakác.
  259. Kínai enyvesmag.
  260. Fagyal féle.
  261. Tiszafa féle.
  262. Prótea féle
  263. Ausztrál cserjeféle.
  264. Mimózaféle.
  265. Hangaféle.
  266. Teafa.
  267. Cukorcserje.
  268. Citrusféle.
  269. Witley (?-?), Brames (?-?), Milne (?-?) mindhárom azonosíthatatlan
  270. Thomson, Archibald (1752-1832), faiskola és csemetekertész.
  271. Kámforfa.
  272. Podley (?-?), azonosíthatatlan
  273. Kecht, Johann Sigismund (1751-1825), „königl. Hoflacquirer”, pankowi kertjében kísérletezett szőlőtermesztéssel. Több kiadást megért műve: Versuch einer durch Erfahrung erprobten Methode, den Weinbau in Gärten und auf Bergen zu verbessern. Berlin, 1813.
  274. Le Havre de Grace, a Szajna torkolatánál
  275. Quevreux (?-?), azonosíthatatlan
  276. Mezei szil.
  277. Száraz rozé bor, jelentése: „a fogoly szeme”.
  278. Cukorfok méréséhez használt műszer.
  279. Chaptal, Jean –Antoine (1756-1832), vegyész, ampelológus.
  280. Barrois (?-?), azonosíthatatlan
  281. Fekete ribiszke.
  282. Illatos szeder.
  283. Eper.
  284. Szilvafélék.
  285. Sárgabarckfélék.
  286. Mandulafélék.
  287. Mentafélék.
  288. Ürömféle.
  289. Thouin, André (1747-1824), botanikus, kertész, szakíró.
  290. „Gyümölcsfa iskola, mely Franciaország napja alatt működik”.
  291. Jussieu, Bernard de (1699-1777), önálló rendszert alkotó francia botanikus.
  292. Hervey (?-?), azonosíthatatlan.
  293. Helyesen: Bosck. Bosck, Lous Augustin  (1759-1828), botanikus, kertész, zoológus, akadémikus. Kiterjedt szakirodalmi tevékenységet folytatott, egyik szerzője és szerkesztője a több kiadást megért Nouveau Cours complet d'agriculture théorique et pratique c. tizenhárom kötetes műnek, mely 1809-ben jelent meg először.
  294. Hüvelyk – 2,54 cm
  295. Az Alexandre Pioteau (1766-1854) szerkesztésében közreadott Le Bon jardinier címmel közreadott almanach több évfolyama is említi a Cels család  Mont-Rouge-on található vállalkozását, mely 1787-ben indult. 
  296. Noisettes, Louis Claude (1772-1849), botanikus, mezőgazdász. Esterházy II. Miklós herceg szintén a megrendelői közé tartozott.
  297. Faiskola
  298. Bourseau (?-?), azonosíthatatlan, a kor angol kertészeti kézikönyve szerint a Rue Mont Blanc-non volt az üzlete. Loudon, J. C.: An Encyclopaedia of Gardening. London 1824. 38.
  299. Helyesen: Ravenala, lat., utazók pálmája
  300. Chilei fenyő
  301. Japán kamélia
  302. Le Nôtre, André (1613-1700), a francia ízlés szerinti kertépítészet rendszerének kidolgozója.
  303. Feltehetően Louis Prudhomme Nouvelle description de la ville, chateau et parcs de Versailles c. több kiadást megért munkája.
  304. Lorraine, Joseph-Marie de (1759-1812), Vaudémont hercegének özvegye sz. Louise de Montmorency-Logny (1762-1833).
  305. Godfroy (?-?), azonosíthatatlan
  306. Havasi cirbolyafenyő
  307. Aleppói fenyő
  308. Tűnyalábos fenyő
  309. Borókaféle.
  310. D’Orléans, Louis-Philippe (1773-1850), Orléans hercege, 1830-tól Lajos Fülöp néven Franciaország királya.
  311. Területi mértékegység, 3419 négyzetméter.
  312. Adam, Jean-Édouard (1768-1807), francia vegyész, fizikus, a borpárlat készítések technológiájának, a különböző desztillációs műszerek fejlesztője.
  313. Solimani, Laurent (?-?), a Nimes-ben működő Ecole Centrale du Gard vegyészprofesszora.
  314. Derosne, Louis-Charles (1780-1846), gyógyszerész, vegyész, feltaláló, a répacukor előállításának kifejlesztője, akadémikus.
  315. Conservatoire national des arts et métiers, a franciaországi felsőfokú műszaki szakképzés központi intézménye, melyet 1794-ben hoztak létre Henri Grégoire (1750-1831) püspök, a Konvent tagja javaslatára.
  316. Vilmoren, Philippe André (1776-1862), kertész, botanikus, a családi vállalkozást kora legjelentősebb vetőmag- és kultúrnövény kereskedésévé fejlesztette. Többször járt Angliában, hogy az intenzív szántóföldi növénytermesztési gyakorlatot tanulmányozza.